Mehrfache Kritik an "Abstufung" der Vbg. Landtagspräsidentin

Das ganze Gerede von Gleichberechtigung der Männer und Frauen sei “Sonntagsgerede”, betonte Chukwuma, der zu Beginn der 2000-Jahre auch Mitglied des Erweiterten Bundesvorstands der Grünen war und heute in der Schweizer Gemeinde Au als Pastoralassistent arbeitet. Nußbaumer sei einfach so vom bisherigen Kultur-Landesrat Harald Sonderegger (ÖVP) abgelöst und auf Platz zwei gesetzt worden. An Nußbaumer, die er auch aus der gemeinsamen Arbeitszeit bei der Lebenshilfe Vorarlberg kenne, schätze er ihre besonnene Art und dass sie nicht alles durch eine Parteibrille betrachte.
Protestbrief an LH Wallner?
Wenn die Vorarlberger Frauen jetzt nicht gegen diese “Ungerechtigkeit” angingen, werde es “so weitergehen”, denn jede Frau könnte morgen davon betroffen sein. Chukwuma schlug vor, einen Protestbrief an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zu schicken.
Die neue schwarz-grüne Koalition hielt der Theologe und Politikwissenschaftler hingegen für den richtigen Weg. Es habe den Anschein, als beginne die Zusammenarbeit der beiden Parteien sehr konstruktiv. Chukwuma hoffte allerdings, dass dieser Weg nicht im Laufe der Zeit zum Paktieren verkomme.
Massive Kritik der SPÖ
Kritik an den Grünen in der Causa Nußbaumer hatte auch die SPÖ-Landtagsabgeordnete Gabi Sprickler-Falschlunger geübt. Es gebe wohl einen neuen Stil der Grünen, seit die neuen Posten winken, betonte sie in einer Aussendung. Denn anders sei es nicht zu erklären, dass die “Grünen eine derartige Rochade an der Spitze des Landtagspräsidiums akzeptieren, eine verdienstvolle Landtagspräsidentin mit absägen und einer Person, die mit Parlamentarismus in Vorarlberg nur wenig am Hut hat, das Vertrauen schenken”. Bei der Vorstellung des Regierungsprogramms von Schwarz-Grün hatte auch Wallner eingeräumt, dass dies “keine einfache Sache war”.
(APA)