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Asylheim in Eben kommt doch nicht

In Eben wird kein Asylheim entstehen
In Eben wird kein Asylheim entstehen ©APA
Der Besitzer des Gasthauses in Eben (Pongau), in dem eine Unterkunft für Asylwerber entstehen sollte, hat seinen Antrag zurück gezogen.

Das umstrittene Quartier für 40 Flüchtlinge in Eben im Pongau wird es doch nicht geben. Der Besitzer eines ehemaligen Gasthauses zieht seinen Antrag an das Land Salzburg wieder zurück, wie der Bürgermeister von Eben, Herbert Farmer (ÖVP), am Mittwoch auf Anfrage der APA bestätigte.

Alternative für Eben schwierig

Für Salzburgs Landesrätin Martina Berthold (Grüne) wird es damit immer schwieriger, eine Herberge für Asylwerber zu finden. Viele Gemeinden wehren sich, eine größere Anzahl aufzunehmen. Die Zeit drängt, denn bis zum Jahresende sollen noch 120 Flüchtlinge in Salzburg ein Quartier erhalten, um die Länder-Quote von 88 Prozent zu erfüllen. Derzeit liegt Salzburg bei 84 Prozent. Mit Stand vom 20. Mai sind 1.238 Asylbewerber in Stadt und Land untergebracht.

Haslauer froh über Diskussion

Nachdem in Eben und in der angrenzenden Gemeinde Hüttau die Emotionen wegen des geplanten Quartiers hoch gegangen waren, hatte sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in der Vorwoche für einen neuen Unterbringungsmodus ausgesprochen, der auf kleinere Einheiten abzielt. “Ich bin froh darüber, dass eine neue Diskussion gestartet worden ist und kleinere Gruppen angestrebt werden”, zeigte sich der Bürgermeister von Eben erleichtert darüber, dass in der 2.300 Einwohner-Gemeinde kein Quartier für bis zu 50 Asylwerber öffnet. “Bei kleineren Gruppen funktioniert die Integration schneller und besser”, betonte Farmer.

Wirt war sich Dimensionen nicht bewusst

Dem Besitzer des ehemaligen Gasthofes Brunnhäusl, der den Antrag für eine Asylunterkunft gestellt hat, sei die Dimension des Vorhabens nicht bewusst gewesen. Der Widerstand seitens der Anrainer sei für den Gasthausbesitzer nicht absehbar gewesen, antwortete der Bürgermeister auf die Frage, warum der Antrag zurückgezogen wird.

Noch keine Ersatzlösung

Eine Ersatzlösung für Eben gebe es noch nicht, sagte eine Sprecherin der Landesrätin zur APA. Es würden derzeit zwar einige Anträge zur Genehmigung von Quartieren vorliegen, diese müssten jedoch noch das Vergabeverfahren durchlaufen. Der Vorschlag, die Flüchtlinge in kleineren Gruppen von fünf bis zehn Personen unterzubringen, gehe sich zeitlich bis Jahresende nicht aus. “Wir brauchen Quartiere und jetzt eine Lösung.” Die Landesrätin lasse derzeit auf Verwaltungsebene verschiedene Konzepte prüfen. Die Unterkunftsstandards dürften jedenfalls nicht verschlechtert werden, betonte Bertholds Sprecherin. (APA).

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