Hauskrankenpflege Vorarlberg hat einen neuen Vorstand
Auch sechs weitere Vorstandsmitglieder konnten für die nächsten drei Jahre ihr Amt wieder übernehmen. Neu in den zehnköpfigen Vorstand gewählt wurden die Obfrau des Krankenpflegevereins Jagdberg Marilyn Veith und Obmann Werner Gopp aus Feldkirch-Nofels.
Sämtliche Obleute der Krankenpflegevereine arbeiten ehrenamtlich. Trotzdem oder gerade deshalb ist die Eigenmittelaufbringung der Hauskrankenpflege seit Jahren hoch. Auch 2014 deckte die Hauskrankenpflege wieder ihr Jahresbudget von knapp 13,3 Millionen Euro zu 38 Prozent aus Eigenmitteln. Fünf Millionen konnten vornehmlich aus Mitgliedsbeiträgen, Pflegebeiträgen, Spenden und sonstigen Aktivitäten aufgebracht werden.
Die restliche Finanzierung stammt von Land, Gemeinden und den Sozialversicherungsträgern. „Der hohe Anteil der Eigenfinanzierung ist ein großes Verdienst unserer Funktionäre. Sie organisieren Veranstaltungen, akquirieren Spenden und gehen sehr verantwortungsvoll mit dem vorhandenen Geld um. Am Ende bleibt so möglichst viel für die Pflege”, lobte Landesobmann Schwendinger seine Kollegen.
Mehr als 85 Prozent der Mitarbeiter sind diplomierte Pflegekräfte
Die Hauskrankenpflege, wie sie in Vorarlberg organisiert ist, ist europaweit einzigartig. Dass sie auch erfolgreich ist, belegte der Vorstand mit Zahlen: In den 66 örtlichen Krankenpflegevereinen sind rund 300 Pflegefachkräfte beschäftigt. Mehr als 85 Prozent davon besitzen ein Diplom. 2013 haben sie beinahe 8.000 Menschen in ihrem Zuhause betreut sowie Angehörige von Pflegebedürftigen beraten und unterstützt.
64 Prozent der Patienten sind Frauen, etwas mehr als ein Drittel Männer. Gegliedert nach Altersgruppen nehmen erwartungsgemäß die 80 bis 99-Jährigen mit rund 60 Prozent den größten Anteil der Betreuten ein. Gestiegen ist erstmals – wenn auch nur wenig – der Anteil der über Hundertjährigen. „Dieser dürfte in den kommenden Jahren noch weiter wachsen”, ist Geschäftsführerin Gaby Wirth überzeugt. Pro 2.230 Einwohner ist in Vorarlberg eine vollbeschäftigte Pflegekraft tätig.
Bessere Entlohnung für Pflegekräfte ab 2014
Erfreut zeigte sich Schwendinger über die Anhebung der Gehälter der Pflegekräfte um sieben Prozent. Ab Februar 2014 kommt die neue Gehaltsordnung für Pflegekräfte auch in der Hauskrankenpflege zum Tragen. „Es wurde Zeit, die enorme Leistung, die unsere Pflegekräfte tagtäglich vor Ort zeigen, gebührend wertzuschätzen”, bestätigte der Landesobmann. Es sei in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, Personal zu finden. Zu groß sei die Konkurrenz im In- und im benachbarten Ausland.
Erfreuliches konnte Schwendinger über die Einführung der 2013 beschlossenen einheitlichen Qualitätsstandards berichten. Sieben Krankenpflegevereine haben die Selbstevaluation bereits durchgeführt und die Standards in der Praxis getestet. „Ab diesem Jahr ist es unser Ziel, dass alle 66 Vereine die Standards übernehmen”, betonte der Landesobmann.
Die Qualitätsstandards beziehen sich einerseits auf die Struktur, andererseits auf den Prozess und die Ergebnisqualität der Pflege. Dazu zählen etwa eine einheitliche Dokumentation, laufende Ergebnisüberprüfung und eine abgestimmte Kommunikationsstruktur. Sie sichern die Qualität der Pflege, bewirken zudem aber auch eine rechtliche Absicherung.
Info: www.hauskrankenpflege-vlbg.at
Fact-Box:
Leistungsbilanz 2013 der Hauskrankenpflege Vorarlberg
66 private Vereine vor Ort301 angestellte Pflegefachkräfte, davon mehr als 85 Prozent diplomiertPro 2.230 Einwohner steht in Vorarlberg eine vollbeschäftigte Pflegefachkraft zur Verfügung.Über 61.000 MitgliederRund 8.000 Personen wurden 2013 gepflegtKnapp zwei Drittel der mobilen Hilfsdienste sind organisatorisch den Krankenpflegevereinen angegliedertJahresbudget 2013: knapp 13,3 Millionen Euro (alle 66 Krankenpflegevereine), 75 Prozent davon PersonalkostenEigenmitteldeckung landesweit: 38 Prozent, das sind 5 Millionen Euro