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Gemeinsame Übung der Montafoner Bergretter

Der Spaß kam trotz der ernsten Thematik nicht zu kurz!
Der Spaß kam trotz der ernsten Thematik nicht zu kurz! ©Alexander Stoiser
Zwei mal im Jahr treffen sich die Montafoner Bergretter um gemeinsam zu üben. Neue Techniken werden vorgestellt, Alte perfektioniert.
Gebietsstellenübung Bergrettung Montafon

Die Zusammenarbeit soll verbessert und der Ausbildungsstand auf ein gemeinsames Niveau konsolidiert werden. So geschehen am vergangenen Wochenende in Gaschurn. Auf Grund des Schneemangels musste die Übung vom Jänner auf das vergangene Wochenende verlegt werden. Leider war die Beteiligung auf Grund verschiedener Wintersportveranstaltungen, bei denen die Bergretter für den Sanitätsdienst und Absicherungsmaßnahmen zu sorgen hatten, geringer als gewohnt. Die knapp 50 Beteiligten an beiden Tagen konnten aber einen Kurs auf gewohnt hohem Niveau genießen. Am Freitag stand die Perfektionierung im Umgang mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät, kurz LVS, auf dem Programm. Verschiedene Geräte wurden auf ihre Vor- und Nachteile getestet, sowie die Verringerung der Leistung durch Smartphones oder Funkgeräte aufgezeigt.

Ein weiter Punkt war die Schulung der korrekte Einschätzung des Gefahrenpotentials beim Bewegen im winterlichen alpinen Gelände. „Jeder Bergretter muss wissen welches Risiko er eingeht, wenn er sich im Einsatz oder auf einer privaten Schitour mit einer Gruppe im Gelände bewegt”, sagt Martin Netzer, Ausbildner der Bergrettung. „Wir lernen, dieses Risiko mit der richtigen Technik zu minimieren. Neue Hilfsmittel, wie Apps für das Smartphone, werden mit schon länger gebräuchlichen Methoden wie „Stop or Go” und dem Grundwissen der Schnee- und Lawinenkunde kombiniert”, so der erfahrene Bergführer weiter.

Am Sonntag wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt. Orientierung und Spuranlage beim Aufstieg waren auf Grund des schlechten Wetters sehr realistisch zu bewerkstelligen. Am Ende des Aufstiegs auf die Madrisellaspitze standen die Basics wie LVS-Suche und sondieren auf dem Plan. Weiters wurde ein Sondierprofil erstellt. „Hier haben die Bergretter die Möglichkeit zu testen, wie sich die Sonde auf ihrem Weg durch den Schnee verwinden kann oder wie sich der Unterschied beim Auftreffen der Sondenspitze auf einem Stein, Rucksack oder Menschen anfühlt”, so Werner Ganahl, Obmann der Gaschurner Bergrettung.

Auch die Anlage eines Notbiwaks, einer Schneehöhle, wurde durchgeführt. „Sicher kann jeder ein Loch in den Schnee graben”, sagt Peter Rudigier, einer der Ausbildener. „Mit der richtigen Technik geht es allerdings schneller und man ist dadurch früher vor Wind und Wetter geschützt”, so Rudiger. Als Belohnung gab es für die Kameraden der Bergrettung eine zünftige Abfahrt durch die Madrisellarinne und eine verspätetes Mittagessen in der Nova-Stoba. „Die Organisation und Durchführung der Übungen waren ausgezeichnet. Man darf gespannt sein, was bei der Sommerübung geboten wird”, zeigten sich die Verantwortlichen von der Gebietsstelle zufrieden.

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