Silberstaffel will wieder Medaille - Norwegen Goldfavorit
Die Skandinavier waren es auch, die sich vor vier Jahren in Kanada vor Österreich den Titel geholt haben. Björndalen und Co. sicherten sich seither auch alle drei WM-Titel. Im Gegensatz dazu gingen die rot-weiß-roten WM-Zweiten von 2009 bei den Weltmeisterschaften seit 2010 (9., 5., 5.) leer aus.
In diesem Winter stehen aber ein dritter Platz und ein Sieg Anfang Jänner in Ruhpolding als Nachweis der Spitzenklasse zu Buche. Deshalb ist Cheftrainer Remo Krug auch zuversichtlich, dass für sein damals in der gleichen Aufstellung gelaufenes Team auch im “Laura”-Stadion wieder Edelmetall möglich ist. “Ich glaube, jeder weiß um die Chance. Wir haben gesehen, dass wir vorne mithalten können, dementsprechend haben wir das Ziel, vorne mitzumischen. Ich glaube, dass wir eine gute Rolle spielen werden”, meinte Krug. Dafür müsse aber am Schießstand alles passen und jeder auf den schweren Strecken noch einmal alles aus sich herausholen, forderte der Deutsche.
Für Krug befindet sich nach Topfavorit Norwegen ein Quartett mit Frankreich, Deutschland, Russland und seiner Mannschaft auf gleicher Höhe. In den vier Einzelrennen waren der Sprintzweite Landertinger und Eder mit drei Top-Acht-Ergebnissen seine Besten.
Startläufer Sumann hatte hingegen so seine Schwierigkeiten mit der Höhenlage (zuletzt 24. im Einzel u. 27. und Letzter im Massenstart). Sein deshalb erfolgter Umzug aus 1.500 m Seehöhe nach Sotschi habe sich aber schon positiv bemerkbar gemacht. “Ich schlafe und regeneriere auf Meereshöhe besser. Ich fühle mich gut”, betonte der mehrfache WM-Medaillengewinner.
Der 38-Jährige gibt zu bedenken, dass auch mehrere Norweger Probleme bekundet haben. Lediglich Allzeitgröße Björndalen (1. im Sprint u. mit der Mixed-Staffel) und Schlussläufer Emil Hegle Svendsen (1. im Massenstart u. mit der Mixed-Staffel) seien auf ihrem gewohnt hohen Niveau.
Sumann hat sich damit abgefunden, nicht mehr Schlussläufer zu sein. “Ich bin schon zu Anfang meiner Karriere die Startposition gelaufen. Jede Position ist wichtig, ganz egal, ob eins oder vier”, betonte der Steirer und setzte hohe Erwartungen in den seit Wochen formstarken Landertinger. “Er ist prädestiniert für den Schlussläufer. Wenn es soweit ist, dass wir wirklich mitfighten, dann mache ich mir keine Sorgen, dass der Landi die Medaille holt, die wir uns erhoffen und erträumen.”
Der angesprochene Landertinger stellt sich selbstbewusst dem Kampf mit den Topstars der anderen Nationen. “Mir wäre es am liebsten, wenn ich zwei Minuten Vorsprung hätte, aber mir ist es egal, wie die Situation ist. Unter den Schlussläufern sind ein paar brutal Starke wie (Martin) Fourcade und Svendsen, gegen die es nicht leicht wird, aber unmöglich ist es nicht. Mitkommen tue ich auf jeden Fall, unschlagbar ist auch Svendsen nicht, und auch Fourcade (Anm. bereits 2 x Gold, 1 x Silber, aber seit Wochenmitte erkrankt) muss mich erst einmal abhängen.”
Bis es soweit ist, dass Landertinger sich um die Medaillen matchen kann, müssen aber zuerst Sumann, der bisher nicht besonders überzeugende Mesotitsch und der in den Einzelbewerben mehrmals knapp an Edelmetall vorbeigeschrammte Eder mithalten. Dann könne es ein “Happy End” geben, betonte Sumann vor seinem letzten Olympiaeinsatz doppeldeutig. “Ob Gold, Silber oder Bronze ist egal. Hauptsache, wir sind bei der Siegerehrung dabei.”
(APA)