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Museums-Neubeginn in Lustenau?

Bis vor drei Jahren war das „druck werk“ beliebter Treffpunkt für junge Leute mit Interesse an der Schwarzen Kunst.
Bis vor drei Jahren war das „druck werk“ beliebter Treffpunkt für junge Leute mit Interesse an der Schwarzen Kunst. ©Josef Hagen
Museum „druck werk" will die Weichen für einen Neustart stellen.

Lustenau. Am 19. Februar, 19 Uhr, fällt auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung des Vereins „druck werk” die Entscheidung über die Zukunft des Druckereimuseums, das bis zu seiner Schließung Ende Mai 2011 ein beliebter Treffpunkt für Liebhaber der Schwarzen Kunst war. Schulkassen, Studenten und Fans alter Drucktechniken gingen regelmäßig im Museum an der Dornbirner Arlbergstraße ein und aus, um unter Anleitung von ehrenamtlich tätigen Experten kleine Kunstwerke auf alten Maschinen herzustellen.

Das vorläufige Aus für das Museum hatte mehrere Gründe. Vor allem hohe Mietkosten und Platzmangel veranlasste die Vereinsführung, den Betrieb einzustellen. Der Maschinenpark, hauptsächlich bestehend aus historischen Druck- und Setzmaschinen, konnte vorerst gerettet und im Blatter-Areal in Lustenau zwischengelagert werden. Dort befinden sie sich heute noch. Aber nicht mehr lange, denn die Räumlichkeiten stehen nur noch kurze Zeit zur Verfügung.

Versuch des Neustarts

Nun wird ein Neustart für das „druck werk” versucht. Sollte der misslingen, werden die historischen Druck- und Setzmaschinen wohl oder übel verschrottet werden müssen. Obmann Conrad Kleiser, der nach fünf Jahren an der Spitze des Vereins aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellt, legt die Entscheidung über die Zukunft des Museums in die Hände der Jahreshauptversammlung. Entscheidend für ein Weiterbestehen ist die Haltung der Gemeinde Lustenau.

Kulturamtsleiter Helmut Gassner will sich dazu zum derzeitigen Zeitpunkt nicht äußern. Dass das Rathaus Interesse am Weiterbestehen hat, ist allerdings kein Geheimnis. Ein neuer Standort wäre in Sicht: Ein Hauseigentümer in der Hofsteigstraße zeigt Interesse an einem langfristigen Pachtvertrag mit dem Verein. „Mit einem von der Gemeinde mitgetragenen neuen Standort kann die Sammlung einen guten Neubeginn erleben”, hofft Kleiser, dass schon bald Entscheidungen fallen.

Ehe die Gemeinde grünes Licht gibt, muss ein Konzept auf den Tisch. Einfach wird das nicht, denn es gibt innerhalb des Vereines sehr unterschiedliche Meinungen. Offenbar ist die Stimmung im Vorstand nicht die beste, denn in letzter Zeit haben einige Mitglieder ihre Mitarbeit aufgekündigt. Um etwas Neuem Platz zu machen, ist für den scheidenden Obmann eine Auflösung des Vereins „druck werk” und eine damit verbundene Schenkung der Sammlung an die Gemeinden kein Tabu mehr. Entscheiden wird die Jahreshauptversammlung.

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