„Hilf mir, es selbst zu tun“

Dass die Schule etwas Besonderes ist, bemerkt der Besucher bereits beim Betreten des Schulhauses, denn spätestens dort wird klar, dass hier die Kinder nicht wie in einer herkömmlichen Klasse brav in den Bänken sitzen, sondern hier beschäftigt sich fast jeder mit etwas anderem.
Vielfalt
Während Mario mit dem Schachbrett rechnet, legt Lene Wörter mit verschiedenen Zeichen auf einem Teppich aus. Im anderen Klassenraum wird die Österreichkarte von Emma und Nadja erkundet und mit Farben und als Puzzle gestaltet. Bei der Volksschule Latschau handelt es sich um eine Reformklasse, die sehr viel mit den Materialien von Maria Montessori arbeitet. „Der Lehrer begleitet die Knder und präsentiert auch neue Techniken mit den Lernmaterialen. Das Verstehen und Üben erfolgt bei den Kindern aber selbstständig”, erklärt Bianca Kessler, die auch neben der Volksschullehrerausbildung eine Montessori-Ausbildung absolvierte. „So werden die Kinder individuell gefördert und haben auch unterschiedliche Lernziele”, erklärt die erfahrene Pädagogin. Sie habe einen genauen Wochenplan, welches Lernziel in den verschiedenen Fächern von wem erreicht werden sollte.
Klar definiert
„Das ist wichtig und manchmal muss ich die Kinder natürlich dazu anhalten, Dinge in Angriff zu nehmen, die sie vielleicht nicht so gerne tun. Das kommt aber glücklicherweise selten vor”, ergänzt sie. In den Arbeitsphasen sei es sehr ruhig und der Erfolg gibt ihr recht. Denn immer mehr Kinder nehmen den doch recht weiten Weg nach Latschau in Kauf, um die öffentliche Reformklasse zu besuchen. Und demenentsprechend groß war auch der Andrang beim Tag der offenen Tür, an dem die Kids ganz selbstbewusst den interessierten Erwachsenen die verschiedenen Materialen und das damit verbundene Lernen zeigten.