Im Lienz-Slalom will sich Kirchgasser weiter aus Krise schwingen

Die Slalom-Vizeweltmeisterin hat den Saisonauftakt vollkommen verpatzt, nach Ausfällen im Riesentorlauf von Sölden und Slalom von Levi war sie in den USA gereist, wo sie im Beaver-Creek-RTL ebenfalls leer ausging. Nach der Pleite in St. Moritz gelang ihr noch vor Weihnachten in Frankreich zweimal Zählbares, den Schwung rettete sie aber vorerst nicht in die Dolomitenstadt rüber. Wer neben den fix qualifizierten Anna Fenninger und Kathrin Zettel aus dem ÖSV-Team die Olympiastartplätze im Riesentorlauf erhält, ist nach wie vor offen.
Kirchgasser versucht ruhig zu bleiben und auf sich zu vertrauen. “Ich weiß, wo ich stehe. Ich weiß, dass ich auch im Riesentorlauf jederzeit unter die zehn fahren kann, wenn nicht unter die fünf. Das Wissen habe ich, das nehme ich in jedes Rennen mit, das gibt mir heuer das Selbstvertrauen, auch wenn ich noch nicht wirklich Punkte gemacht habe”, sagte sie im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur.
Freilich habe sie sich diese Einstellung hart erarbeiten müssen, und natürlich gehe das alles nicht spurlos an ihr vorüber. “So leicht ist es nicht, locker zu bleiben. Wurscht ist mir nicht, dass ich in fünf Rennen nicht gepunktet habe.” Mit dem fünften Platz in Courchevel hat sie einen Aufschwung bekommen. “Da war ich brutal stolz, das hat mir noch mehr Selbstvertrauen und Kraft gegeben, dass ich das geschafft habe und dass ich da jetzt dran bleibe.”
Den Dämpfer von Samstag will sie wegstecken und am Sonntag zuversichtlich ans Werk gehen. “Im Slalom habe ich zuletzt gemerkt, dass ich vom Fahren und vom Gefühl her durchaus wieder in die Liga hinkomme, wo ich hingehöre.” In Courchevel sei sie von der fünftbesten Laufzeit im ersten Durchgang fast ein bisschen überrascht worden. “Da war ich im zweiten nervös, wollte es nicht verbremsen. Das war alles noch nicht so locker, ich muss schauen, dass ich jetzt nicht verkrampfe.”
Beim Sieg von Marlies Schild und Platz drei von deren Schwester Bernadette war in der Endabrechnung Kathrin Zettel vor Kirchgasser auf Platz vier gelandet. Die Niederösterreicherin Zettel hat bereits am 25. Dezember wieder auf dem Hochkar Slalom und Riesentorlauf trainiert. Sie hat voraussichtlich vor Olympia in Sotschi neben den Rennen in den beiden technischen Disziplinen noch einen Kombistart zu absolvieren.
“Es hat geheißen, ich muss eine Kombi fahren, es geht um die Olympia-Quotenplätze. Die Entscheidung, ob ich Zauchensee fahre oder nicht, wird kurzfristig fallen. Einerseits fahre ich eh gerne Super-G und Zauchensee ist attraktiv und technisch anspruchsvoll, aber andererseits braucht es dafür auch Training. Und ich hatte keine Speed-Trainingstage”, berichtete Zettel.
Mit Stand 23. Dezember hat Österreich 19 alpine Startplätze für Sotschi, zuvor waren es bereits 21 gewesen. Das Maximal-Kontingent beträgt 22. Zettel wird die Olympiakombi nicht fahren, kann aber mit Punkten in Zauchensee der Mannschaft helfen.
Die Salzburgerin Marlies Schild geht in Lienz auf ihren vierten Sieg nach 2005, 2009 und 2011 los. Sie hat in Frankreich mit dem 34. Weltcup-Slalom-Erfolg ihrer Karriere mit der Schweizerin Vreni Schneider gleichgezogen. Bei einem Lienz-Sieg wäre sie alleinige Erste dieser Rekordliste.
(APA)