Berührender Vortrag: "Diagnose Demenz – na und?"

Doch anstatt zu resignieren, hält sie lieber Vorträge über ihr Leben mit der Erkrankung und hilft so Frühbetroffenen. In einem sehr persönlichen Vortrag bezeichnet die Betroffene Demenz als „Familienkrankheit” – nicht nur der Mensch mit der Diagnose soll aufgefangen und betreut werden, sondern auch die Familienangehörigen müssen unterstützt werden. „Die Betreuung muss unmittelbar nach der Diagnose beginnen. Ganz wichtig ist auch, dass die Patienten ernst genommen und die entsprechenden ärztlichen Untersuchungen erhalten”, so Helga Rohra.
Helga Rohra – Persönliche Erfahrungen mit der Krankheit
Damit spannt Frau Rohra einen Bogen zu ihren eigenen Erfahrungen. Hätte sie sich vor sechs Jahren nicht selbst in eine Klinik einweisen lassen, wäre sie mit der Diagnose „Burn Out” auf Kur geschickt worden, um sich von ihrem anstrengenden und zeitintensiven Job als Simultandolmetscherin zu erholen.
Pro Tag werden 64.800 Demenz-Diagnosen weltweit gestellt. Helga Rohra ruft dazu auf, dass die Menschen achtsamer mit sich selbst und den Menschen in ihrem Umfeld umgehen sollen. Erkrankte sollen nicht bevormundet sondern ermuntert werden, gemeinsam die Dinge in die Hand zu nehmen. Zudem hat sie ein Buch – „Aus dem Schatten treten” geschrieben und ist als erste Betroffene in den Vorstand der Deutschen Alzheimer Gesellschaft gewählt worden.
Helga Rohra hat im vollbesetzten Remise-Saal nicht nur berührt und informiert sondern auch in der anschließenden Gesprächsrunde viel Begeisterung und Zuspruch geerntet. Mit dieser Veranstaltung hat Bludenz als Modellgemeinde der Aktion Demenz einmal mehr eine zur Information und Aufklärung dieser Krankheit beigetragen.
Ein Beitrag des Amtes der Stadt Bludenz.