Satteins und Schlins verstärken Kooperation

Seit Anfang des Jahres arbeiten Satteins und Schlins gemeinsam an einem Räumlichen Entwicklungskonzept (REK). Dieses soll den Rahmen für die räumliche Entwicklung der Gemeinden formulieren. Themen sind Bauen & Wohnen, Natur & Landschaft, Freizeit & Naherholung, Mobilität, Nahversorgung und mehr. Im Mittelpunkt stehen dabei langfristige Überlegungen und vor allem „das Gemeinsame” – der gemeinsame Lebensraum, gemeinsame Ziele, gemeinsame Herangehensweisen.
Vielfältige Anregungen
Bereits Anfang Oktober hatten sich Satteinserinnen und Schlinserinnen in der Alten Säge in Satteins zu einem Frauencafé getroffen, um schon im Vorfeld der anschließenden gemeinsamen Informations- und Diskussionsveranstaltung in Schlins über die Entwicklung der gemeinsamen Region zu diskutieren und ihre Vorschläge den Teilnehmern vorzustellen. Die engagierten Frauen der beiden Gemeinden entdeckten ein breites Handlungsfeld, um die Attraktivität der beiden Gemeinden im Rahmen des REK zu steigern, welches Margit Brunner-Gohm und Melanie Wäger auf der Informationsveranstaltung präsentierten: Fehlen würden vor allem ein lokaler Treffpunkt zum Austausch untereinander, ein erweitertes Angebot gemeinsamer Unternehmungen, leistbare Wohnungen für junge Familien, bessere Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, ein Fahrradweg von Satteins nach Schlins, Busverbindungen nach Göfis, Rankweil und ins große Walsertal, Möglichkeiten des Car-Sharing und der Elektromobilität.
Fernziele entwickeln
Raumplaner Alfred Eichberger stellte das Räumliche Entwicklungskonzept und dessen einzelne Unterpunkte den interessierten Anwesenden zunächst allgemein vor und betonte, dass das Prinzip der Bürgerbeteiligung nicht mit der heutigen Veranstaltung ende, sondern alle eingeladen seien, sich in Arbeitsgruppen weiterhin zu beteiligen. Manfred Walser erklärte aus Sicht der Regio, angesichts noch etwa 40 Prozent unerschlossener Bauflächen in Satteins und Schlins sei es wichtig, die Fernziele der Region in 50 Jahren zu definieren. Dabei stellte er eine repräsentative Umfrage unter der Bevölkerung im Walgau hervor. Daraus ging zum Beispiel hervor, dass 90 Prozent der Befragten eine gute Nahversorgung und Dorfladen für wichtig erachten, 88 Prozent aber größere Einkaufszentren in den Gemeinden ablehnen.
Landschaft schützen
Ein Portrait der beiden Gemeinden aus landschaftlicher Sicht skizzierte Georg Rauch. Eine Grenzziehung zwischen Landschaft und Siedlungsgebiet sei wichtig. Felder und Auwälder erfüllten eine wichtige Funktion für Landwirtschaft und Naherholung. Das Satteinser Ried müsse im Interesse des Gewässer- und Naturschutzes auch weiterhin von Bebauung ausgeschlossen bleiben, schöne Kulturlandschaften erhalten werden.
Bürger bringen sich ein
Die Mitwirkung der Bevölkerung am Räumlichen Entwicklungsprozess ist den Gemeinden ein zentrales Anliegen. In zwei Diskussionsrunden wurden schließlich an mehreren Tischen von den Teilnehmern Zukunftskonzepte entwickelt. Zunächst wurde sich auf die Stärken der Gemeinden konzentriert, dann auf die Gemeinsamkeiten. In den Diskussionsrunden stellten sich gemeinsame Treffpunkte, die Erhaltung der Nahversorgung, die Förderung von Betriebsansiedelungen und Ganztageskindergärten als wichtige Punkte heraus. Angeregt wurde auch eine verstärkte Koordination der Gemeinden, ihre Infrastruktur den Bürgern beider Gemeinden zu Verfügung zu stellen.