Schafscheide Garnera am Bargaplatz

„Es war ein guter Sommer”, zieht der Schäfer vom Garneratal, Dominik Loretz, eine zufriedene Bilanz. Von den Schafen, die im Frühjahr auf die Alpe gebracht worden sind, sind zirka 20 Tiere verunglückt.
Die Arbeit im Hochgebirge ist für den Schäfer nicht immer einfach. Naturgefahren wie Blitz, Steinschlag und Lawinen oder auch der Adler sind Bedrohungen für die Tiere. Doch zurück zur Schafscheide. Hunderte Schafe und Lämmer sind auf engstem Raum eingepfercht und erwarten das Kommende. Jetzt sind die Schafbesitzer an der Reihe. Furchtlos mischen sie sich unter die Tiere und halten Ausschau nach ihrem Eigentum.
Mühevolle Prozedur
Wird ein Schaf an seiner Nummer erkannt, wird es angeleint und unter Ziehen und Stoßen zum Ausgang bugsiert. Dort warten bereits Alpmeister Christian Wittwer und sein Team. Sie überprüfen, ob die Nummer des Tieres mit dem Namen des Besitzers übereinstimmt, und geben den Weg frei in den heimatlichen Stall.
Die Schafscheide ist eine mühevolle Prozedur, nicht nur für die Bauern, die oft 30 bis 40 Tiere suchen müssen, sondern auch für die Tiere, die sich nur widerwillig und blökend ihrem Schicksal ergeben. Neben den Tierbesitzern finden sich auch viele große und kleine Besucher, Touristen wie Einheimische, bei der Schafscheide ein.
Vor allem die kleinen Lämmer sind ein Anziehungspunkt für die Kinder. Der Schäfer vom Garneratal, Dominik Loretz, blickt auf einen langen und anstrengenden Sommer zurück. Fast jeden zweiten Tag drehte er seine Runde von der Saarbrückner bis zur Tübinger Hütte, trieb die Tiere zusammen, legte Salz aus und kümmerte sich um verletzte oder kranke Schafe.
Eine Woche vor dem Alpabtrieb treibt der Schäfer – zusammen mit zahlreichen freiwilligen Helfern – die Tiere zusammen und bringt sie nach einem langen Marsch ins Tal zurück. Dass möglichst viele Schafe wieder gesund an ihre Besitzer übergeben werden können, ist nicht nur dem Berufsethos des Schäfers geschuldet, sondern davon hängt auch ab, was ihm als Lohn am Ende des Sommers übrig bleibt.
Ein Beitrag von Helmut Reimann.