Wenn Künstlerhände Beton formen

Die Kraft der Form und Struktur gießt der Satteinser Bildhauer Reinhard Welte in Beton.
(amp) Mit seinem Skulpturen-Garten vor seinem Atelier und Wohnhaus in der Unteren Garsilla macht Reinhard Welte auf sein kreatives Schaffen aufmerksam. „Anerkennung ist Brot für einen Kunstschaffenden”, kennt der Autodidakt den „steinigen” Weg, von dem er sich seit 30 Jahren nicht abbringen lässt. Begonnen hat Welte mit der Malerei, hat sich dann aber zunehmend der Bildhauerei zugewandt und auch der Keramik zugewandt. In dieser Zeit entstand das Keramikkreuz des Hauptmannsbildes im Satteinser Ried. Die Keramikarbeit als Hochrelief besteht aus neun Einzelplatten, die einen lasurfarbenen Untergrund haben. Dieses von Welte im Jahre 1993 gestaltete Kreuz feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum.
Dreidimensional
„Ich finde in der Dreidimensionalität mehr Möglichkeiten.” Im Mittelpunkt von Weltes Schaffen steht der Mensch. Vor nunmehr 12 Jahren entdeckte der Satteinser den Beton als Kunstmedium. Damit war der „neue” Weg vorgegeben. „Im Beton liegt so etwas wie die „Urkraft”. Die Verbindung von einem Eisengerüst, das mit einem Betonmantel umgeben wird, erfordert mehr als nur Handwerk im übertragenen Sinn”, spürt der 56-jährige Künstler seinen eigenen Reifeprozess und vergleicht diesen mit einem wohlklingenden Ton auf einem Instrument. „Plötzlich spürst du in dir eine Regung und aus dem Ton wächst Begeisterung”, schwärmt Welte und will diese tonalen Schwingungen auch auf den Betrachter seiner Skulpturen übertragen. Ob in der Thüringer Villa Falkenhorst, mit „Kunst am Bau”-Objekten, bei Sonderausstellungen wie „Garten und Kultur” beim Festspielhaus in Bregenz oder in der renommierten Wiener Kunstgalerie Peithner: Reinhard Welte kommt an.
Führung durch den Skulpturengarten
In Reinhard Weltes Hausgarten in der Unteren Garsilla „wächst” unterdessen der Satteinser Skulpturenpark und zeigt die kontinuierliche Entwicklung des „Betonkünstlers”. Am Sonntag 7. Juli ab – 17 Uhr führt Reinhard Welte durch seinen „bemannten” Hausgarten. Für die musikalische Umrahmung sorgt Günter Konzett. Bei schlechter Witterung wird auf 14. Juli verschoben. Die Ausstellung ist sonst jederzeit zugänglich. Auch wenn kein Blut in den Adern der Betonfiguren von Reinhard Welte pulsiert, berühren die lebensgroßen Darstellungen persönlich. Das Betongrau verleiht der Optik im Zierrasen ein besonderes Flair beim Vernissage-Spaziergang durch den mit 36 Figuren besetzten Garten.