Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 14)

Holderweg
Verbindung zwischen dem Madlenerweg und der Schweizer Straße. Ein Holunderstrauch (bei uns Holder genannt) gehörte in früherer Zeit zu jedem Bauernhaus. Im alten Flurnamen » Holder« wird aber auch gezeigt, daß das Ackerland gut gepflegt war und solche Gesträuche auffallende Geländemarken bilden konnten.
Holzplatz
Bezeichnung für die Wohnanlage an der Köhlerstraße – Freudenau. Der Holzplatz war eine alte Gemeindewiese, die der Viehweide und der Lagerung von Flözholz diente. Der Holzplatz reichte früher von der Batschunser Brücke bis zur Stiegstraße.
Hörnlingerstraße
Von der Hadeldorfstraße südlich und dann westlich zur Kreuzlinger Straße. Die Familie der Edlen von Hörnlingen stammt aus der Gegend von Ulm. Melchior von Hörnlingen war 1489-1502 Abt von Pfäfers (Schweiz), 1503-1505 Administrator der Abtei St. Georgenberg (Tirol). Er verschaffte seinem Bruder Hans-Ulrich von Hörnlingen 1493 beim Gericht Rankweil-Sulz eine Stellung als Landrichter. Für 100 Jahre verzichtete das Kloster Pfäfers auch auf den Lehenszins seines Rankweiler Salzhofes zugunsten von Hans-Ulrich und dessen Nachkommen. Hans-Ulrich hatte mit Margareth Zilli aus Feldkirch sechs Kinder. Sein Sohn Hans-Melchior war ebenfalls Landrichter in Rankweil. Nachkommen heirateten auch in die Rankweiler Bürgerfamilien Nachbaur, Koch und Beck ein. Mit Josef von Hörnlingen ist am 26. Mai 1739 die Familie in Rankweil erloschen. Seine bescheidene Hinterlassenschaft vermachte er Schule und Kirche. Daß die Herren von Hörnlingen Ritter gewesen und ein Schloß besessen hätten, gehört allerdings in das Reich der Sage.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler