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Die Straßen von Altach und ihre Geschichte (Teil 14)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
Traubengasse, Walserweg und Wetterweg

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. 

Traubengasse 
Im Unterdorf, im heute noch stehenden Haus Rheinstraße 42, befand sich einst die bekannte, „namentlich von den allzeit trinkfesten Emsern vielbesuchte Gaststätte zur Traube“. Die heutige Traubengasse führt aber nicht am ehemaligen Gasthaus vorbei: Zur Zeit der Einführung der Straßennamen war geplant, den großen Bogen der heutigen Rheinstraße zu begradigen. Das dadurch als  Nebenstraße vorgesehene Teilstück beim Gasthaus Traube wurde bis in die 60er Jahre als Traubengasse geführt. Als allgemein einsichtig wurde, dass Straßenbegradigungen im Ortsgebiet nur zu größerem Tempo verleiten, wurde der Plan fallen gelassen und die ganze Rheinstraße in ihrer ursprünglichen Trasse als solche in die Straßenbenennung aufgenommen. 

Walserweg 
Als ehemaliger Leutnant in den Napoleonischen Kriegen hatte Johannes Walser (1775-1851) alle Voraussetzungen für das Vorsteheramt, zu dem er dreimal berufen wurde, 1807, 1816 und 1821, zusammen etwa 9 Jahre. 1823 bis 1825 wirkte er führend beim Bau der ersten Pfarrkirche mit. Der Weg am ehemaligen „Walserhus“ vorbei wurde nach ihm benannt.

Wetterweg (1979) 
Der St. Galler Charles Wetter-Ruesch (+1921) war zwar nicht der Erfinder, aber der Bahnbrecher für die zielstrebige Entwicklung der Ätztechnik zu einem ganz neuen Zweig der Stickerei. Seine eigenen Versuche, zusammen mit einem Rebsteiner Sticker, und weitere mit einem einschlägigen englischen Patent blieben erfolglos. Bis sich Jakob Sutter aus Suhr im Aargau bei ihm meldete: Er hatte beim Fleckenputzen festgestellt, dass mit Chlor behandelte Seide aufgelöst wurde, Baumwollgarn aber erhalten blieb. Nach Weiterführung solcher Experimente mit baumwollbestickten Seidentüchern in Wetters Waschküche (wobei das gefährliche Chlor durch eine Lauge ersetzt werden konnte) wurden 1882 die Patente auf den Erfinder Jakob Surrer eingetragen, gleichzeitig aber der Firma Gebrüder Wetter in St. Gallen abgetreten. Heute verwendet man zwei Arten von Synthetik-Geweben als Stickgrund; als Lösungsmittel genügt bei der einen Stoffart kochendes Wasser, bei der anderen wird Aceton eingesetzt.

Quelle: Rudolf Giesinger

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