"Girl Who Got Away": Sängerin Dido meldet sich zurück

Mit “Girl Who Got Away” erscheint die vierte Platte der 41-jährigen Sängerin aus London.
So wenig sich Dido also scheinbar vom Zeitgeist durch die Popmanege treiben lässt, so unbemerkt gehen auch neue Trends an ihr vorbei. Die elf neuen Stücke knüpfen dort an, wo sie 2008 mit “Safe Trip Home” aufhörte: Eingängige Popsongs mit elektronischem Unterfutter, getragen von ihrer Stimme. Die Aufnahmen haben Dido jedenfalls “unglaublichem Spaß gemacht”, wie sie von ihrer Plattenfirma zitiert wird. “Ich verspürte überhaupt keinen Druck. Es passierte alles ganz natürlich und hatte eine große Leichtigkeit.”
Dido mit Baby und neuem Album
Und das, obwohl in die Entstehungszeit auch ihre Schwangerschaft sowie die Geburt ihres ersten Kindes fiel. “Ich schrieb alle Songs des Albums, bevor ich schwanger wurde, und viele Stücke wurden während meiner Schwangerschaft aufgenommen. Es ist schon lustig, wenn ich mich zurück erinnere, wie ich die Sachen eingesungen habe, bei ‘Girl Who Got Away’ hat mich das Baby beispielsweise so heftig getreten, dass ich dachte, ich falle um!”
Standhaft zeigt sie sich jedenfalls, was ihren musikalischen Ansatz betrifft: Mit “No Freedom” eröffnet hymnenartiger, glattgebügelter Pop die Platte, während “Blackbird” etwas reduzierter und auf dominante Rhythmik setzend daherkommt. “Sitting On The Roof Of The World” zielt wiederum auf kuschelige Stunden zu zweit ab. Gewildert wird hier also in durchaus bekannten Jagdgebieten kommerzieller Popmusik.
Bei der neuen Platte hatten große Namen der Szene ihre Finger im Spiel, von Brian Eno über Jeff Bhasker bis Rollo Armstrong, seines Zeichens Kopf der Electroband Faithless und Bruder von Dido. Dennoch muss nach Ausreißern vergebens gesucht werden, höchstens “Love To Blame” sprengt mit Funkelementen etwas den eng abgesteckten Rahmen. Für Fans von Didos markanter Stimme und sanften Klängen jedoch in jedem Fall hörenwert.
(APA/Red.)