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Mäder feiert 500 Jahre Eigenständigkeit

Bei den verschiedensten Veranstaltungen wird dem Jubiläum gedacht, wie beim Faschingsumzug, wo die Zahl 500 mit bunt kostümierten Mäschgerle dargestellt wurde.
Bei den verschiedensten Veranstaltungen wird dem Jubiläum gedacht, wie beim Faschingsumzug, wo die Zahl 500 mit bunt kostümierten Mäschgerle dargestellt wurde. ©hellrigl
Dieses Jubiläum zieht sich wie ein roter Faden durch die Feste des Jahres.   Mäder. (HBR) Mitten in einem großen Jubiläumsjahr steht die Gemeinde Mäder. Seit 500 Jahren ist Mäder nämlich eine eigenständige politische Gemeinde und seit 500 Jahren gehört Mäder zu Österreich.
500 Jahre Mäder

Diesem großen Geburtstag der Gemeinde wird in Mäder das ganze über gedacht. Neben dem ORF-Frühschoppen am 14. April im Ender-Saal und dem großen Festakt am 26. Oktober, zieht sich nämlich das Jubiläum durch die verschiedenen Veranstaltungen im Jahr. Beim Dankeschönabend im Jänner erhielten die geladenen Gäste das eigens gefertigte Fotobüchlein „500 Jahre Gemeinde Mäder – Geschichte und Geschichten“. Dieser informative Bildband mit einer übersichtlichen Darstellung der Geschichte und Entwicklung von Mäder ist auf dem Gemeindeamt kostenlos für alle erhältlich. Beim kürzlichen Faschingsumzug wurde die Zahl 500 mit bunt kostümierten Mäschgerle dargestellt und der Funken krönte ein 500er mittels bengalischem Feuer.

 

CD-Neuauflage

 

Einen spannenden Programmpunkt gestaltet der Theaterverein, der unter dem Motto „Sagenhaftes Mäder“ im Sommer Sagenumwobenes in der Naturkulisse der Sandgrube präsentiert. Neu aufgelegt wird zudem zum Festakt im Oktober die CD „Mäder in Musik und Text“, mit Beiträgen verschiedener Kulturschaffender aus Mäder.

 

Erste Erwähnung

 

Der Name Mäder taucht erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1256 auf. Das Kloster Kreuzlingen erhielt demnach von Ritter Marquard von Schellenberg u.a. eine Wiese „in den mederen“. Der Ortsname Mäder wird von „mahd“ abgeleitet, worunter ein Eigentum inmitten von Viehweiden gemeint war, das nach dem Mähen wieder als Weideland diente. Am 18. Februar 1513 unterfertigte Abt Franz von St. Gallen die Urkunde, mit der Mäder um 260 Pfund Pfennig an Kaiser Maximilian verkauft wurde. Durch diesen Verkauf trat das Kloster St. Gallen alle Rechte und Pflichten, was mit „Gericht, Zwing und Bänne, Leute, Fälle, Gelässe, Frevel, Bußen“ umschrieben wird, über den Rhein ab. Mäder war nun eine politische Gemeinde mit freier Vermögensverwaltung, wählte Anwälte und Geschworene, erhielt aber noch keinen „Tafern“, sondern wurde dabei Götzis zugeteilt. Als Tafern bezeichnete man ein Gasthaus, das gleichzeitig aber auch Versammlungsort für die Gemeinde und die Gemeindegremien war. Gänzlich unabhängig von Götzis wurde Mäder im Jahre 1658, als die Gemeinde mit dem Gasthaus „Zum Adler“ einen eigenen Tafern erhielt.

 

Armut am Rhein

 

Seit dem Bestehen der Gemeinde waren deren Geschicke vom Rhein bestimmt. Schutzbauten mussten mittels unentgeltlicher Frondienste ausgeführt werden. Die Mäderer Einwohner hatten eine 3.360 Meter lange Uferstrecke zu versorgen und im 17. Jahrhundert beklagten sie sich, dass jeder Mäderer ein Drittel des Jahres, also mehr als 100 Tage, Fron leisten musste. Überschwemmungen, zunehmende Vernichtung der Nutzflächen, ungesunde, durchnässte Wohnungen, dazu noch Missernten und Krankheiten machten der Bevölkerung zu schaffen. Allein im 18. und 19. Jahrhundert sind 33 Überschwemmungen registriert. Vorsteher Johann Ender ritt nach Wien, um dem Kaiser die Notlage persönlich zu schildern. Die Audienz im Juli 1824 war von Erfolg gekrönt, Hilfe wurde zugesichert. Die Namensgebung des Johann-Josef-Ender-Saals erinnert noch heute daran.

 

Attraktive Wohngemeinde

 

Aus einer Urkunde von 1522 geht hervor, dass damals etwa 20 „Hausräuchen“, also Unterkünfte, auf Mäderer Gebiet standen. 300 Jahre später wurden 80 Gebäude registriert. Heute zählt Mäder mit 1430 Haushalten als attraktive Wohngemeinde. „Die Gemeinde fördert die Vereine und das Ehrenamt, um die Dorfgemeinschaft zu stärken. Großes Augenmerk wird auch auf eine bürgerfreundliche Verwaltung gelegt“, so Bürgermeister Rainer Siegele.  Besonders in den letzten drei Jahrzehnten erlebte die Gemeinde eine rasante Entwicklung. Daher wurde 1992 eine Gemeindeentwicklungsplanung durchgeführt und die primären Ziele „Wir wollen ein Dorf bleiben“ und „Wir wollen eine Umweltmustergemeinde werden“ festgelegt. Zahlreiche Auszeichnungen auf dem Energiesektor zeugen bereits von einer erfolgreichen Umsetzung. „In den Energiespar- und Umweltaktivitäten gilt Mäder bereits als Vorbild im In- und Ausland. Aus der armen Rheingemeinde ist ein Dorf mit hoher Lebensqualität geworden“, freut sich Siegele.

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