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„D´Rhinzigünar“ und ihr populärer Sänger

Wolfgang Verocai mit Band und Tänzerinnen AmBach.
Wolfgang Verocai mit Band und Tänzerinnen AmBach. ©Musikladen
Wolfgang Verocai, der Liedermacher aus Lustenau, präsentierte AmBach eine fulminante "Zigünarnacht".

 

Götzis. (sch) Hand aufs Herz – wer hat noch nie die braven Lustenauer mit „Zigünar“ in Verbindung gebracht?! Nun, Wolfgang Verocai, der beliebte Lehrer und höchst erfolgreiche Volksliederkomponist aus Lustenau, wollte einmal dem „Vorurteil“ auf den Grund gehen und tat dies mit seiner Super-Band, zwei Flamenco-Tänzerinnen aus Vorarlberg (!) und einer Gastsängerin aus Mexiko in der total ausverkauften Kulturbühne AmBach. Der Musikladen Ess machte es möglich, der ORF zeichnete auf. Motto des temperamentvollen Konzerts in buntem Licht-Design –„Zigünarnacht“.

 

Lieder und Geschichten

Die „Zigünarnacht“ war in erster Linie ein Konzert Wolfgang Verocais mit seinen zahlreichen längst bekannten Dialekt-Hits, aber auch neueren Liedern, die man vor allem textlich in einer ruhigen Stunde genießen sollte, etwa „ s´Riad“. Hervorragende Musiker der Band assistierten dem grau gelockten Lustenauer Troubadour (geb. 1954; Gitarre, Gesang, Geschichten); Markus Dürst (Akkordeon, CH), Geri Bösch (Klavier), Stephan Reintaler (Bass), Gerry Seidl (Percussion). Und neben „Rosi“, „Schoggi“ oder „50plus“, „Cool“ usw. streute der charmant plaudernde Wolfi ein Füllhorn von amüsanten Episoden bzw. auch besinnliche Gedanken aus seinem Lehrerberuf und Leben ins Publikum. Die Lustenauer – „Zigünar“? Es könnte sein, denn Lustenau an der Grenze zur Schweiz war stets belebt durch Handel, Handwerk, Schmuggeln und gewiss ein Tummelplatz auch für „fahrendes Volk“, das ja bekanntlich sehr kinderfreundlich ist. Doch Verocai wollte keinesfalls als Ethnologe punkten. Es blieb bei amüsanten „G´schichtle“.

 

Weitgereister Lustenauer

Es ging vor allem um den musikalischen Kosmos des brillanten Musikers Verocai und seine Vorlieben in der Weltmusik, den spanischen Flamenco, Südfrankreich und die Rumba dortiger Zigeuner, den Csárdás ungarischer Zigeuner oder den Swing der französischen Manouches oder deutschen Sinti. Der mitreißende internationale Sound der Nacht harmonierte wunderbar mit den lokalen Tönen des prominenten Lustenauer Musikers. Zwei Vorarlbergerinnen, Evelyne Flatz und Daniela Fleisch, zeigten in Original-Outfit ihre Flamencokünste; und die fesche Vicky Gonzalez aus Mexiko, welche durch Heirat „Gsibergerin“ geworden ist, überraschte mit anmutiger Naturstimme. Höhepunkte waren gewiss „Müsle, gang go schlofa“ in der Klangrede verschiedener Völker oder die Huldigung Verocais an Jacques Brels „Amsterdam“. Die begeisterten Fans verließen – rthythmisch aufgeheizt – sehr spät und nur ungern den Saal.

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