Es dauerte nicht lange, bis der Villacher SV den Neuling Dornbirner EC am Freitag auf den Boden der Realität zurückgeholt hatte. Nach nur neun Minuten führten die Kärntner in der Dornbirner Messehalle bereits mit 3:0. Die Überraschung oder gar Sensation zum Einstand in Österreichs höchster Eishockeyliga war vom Tisch. Am Ende hieß es gar 0:6. Eishockey-Urgestein Karl Heinzle sieht das Ergebnis nicht gerechtfertigt: „Es spiegelt den Spielverlauf nicht wider. Dornbirn hatte zahlreiche Chancen.“
Starker Villacher Rückhalt
Mit ein Grund für die hohe Niederlage seien die Torhüterleistungen, meint der Euroleague-Sieger von 1998: „Lamoureux zwischen den Pfosten der Kärntner hielt stark, dafür sah der Dornbirner Keeper DesRocher nicht immer sattelfest aus.“ Heinzle will der Mannschaft von Dave MacQueen jedenfalls noch Zeit geben: „Warten wir erst einmal ein paar Wochen ab. Die Mannschaft muss zusammenwachsen.“ Von einigen Spielern erwartet er sich aber mehr: „Drei bis vier Cracks müssen sich weiterentwickeln. Es kann auch sein, dass sie noch durch Neue ausgewechselt werden.“ Dem Auftritt am Freitag kann der achtfache österreichische Meister durchaus Positives abgewinnen: „Man hat gesehen: Die Mannschaft hat Qualität. Jetzt liegt es am Trainer, dass die Truppe zusammenwächst.“
Bei alten Bekannten
Heute geht es für Dornbirn nach Innsbruck (17.45 Uhr). Die Innsbrucker Haie sind zusammen mit den Bulldogs in die Liga aufgestiegen. In den vergangenen Jahren zählten beide Teams immer zu den Titelfavoriten der Nationalliga. In der EBEL müssen sie ganz unten beginnen.
Experten sehen Dornbirn als den stärkeren Aufsteiger. Am Freitag setzten aber die Haie bei der knappen 2:3-Niederlage gegen Graz ein erstes Ausrufezeichen. Damit der DEC die ersten Punkte einheimsen kann, müssen Bois und Co. laut Heinzle vor allem eines: „Die Fehler sollte Dornbirn schnellstmöglich abstellen. Davon gab es gegen Villach genügend zu sehen.“ Ein Sieg heute in der Tiroler Wasserkraftarena (live auf ServusTV) müsse aber nicht unbedingt sein: „Jetzt muss das Team kontinuierlich weiterarbeiten und von Spiel zu Spiel besser werden.“ Allzu lange darf ein Erfolgserlebnis aber auch nicht auf sich warten lassen: „Die Mannschaft und die Fans werden sicher schnell ungeduldig. Und mit fünf Niederlagen zu starten, wäre bitter für alle.“
(Quelle: Neue am Sonntag/Prock)