Kostbarer Attersee: Kürzlich entdecktes Klimt-Gemälde wird versteigert

Die Erben des niederländisches Sammlerehepaares Richard Koenigs und Klara Koenigs-Bunge, das Klimts “Seeufer” schon 1902 erwarb, hatten erst im vergangenen Herbst die Echtheit bestätigt bekommen: Der Wiener Klimt-Experte und Belvedere-Vizedirektor Alfred Weidinger zertifizierte das 90 mal 90 Zentimeter große Gemälde nach Quellenrecherchen und Infrarotstudien. Ein Brief legt nahe, dass Klimt das Bild im Jahr 1901 bei einem seiner regelmäßigen Attersee-Aufenthalte mit der Familie Flöge malte.
Klimt fange “eher eine instinktive, emotionale Reaktion als eine tatsächliche Darstellung eines Ortes” ein, beschreibt der Auktionskatalog das “Gemälde von packender Schönheit”. Ausgestellt wurde es offenbar nur ein einziges Mal: Aus dem Jahr 1902 fand Weidinger Belege, dass das “Seeufer” als Teil eines Triptychons in der Wiener Secession zu sehen war. Ein weiterer Teil war das “Porträt Marie Henneberg”, das dritte Stück des Triptychons ist bis heute verschollen.
Klimt-Gemälde sorgt für Aufsehen
Erst im November des Vorjahres hatte die Versteigerung eines Klimt-Gemäldes für Aufsehen auf dem Kunstmarkt gesorgt: “Litzlberg am Attersee”, eine Rückgabe aus dem Museum der Moderne in Salzburg, wurde in New York für 40,4 Millionen Dollar (29,3 Millionen Euro) verkauft. Teuerstes Bildnis des österreichischen Malers ist allerdings nach wie vor die “Goldene Adele”. Die 2006 aus dem Belvedere restituierte “Adele Bloch-Bauer I” ging für 135 Millionen Euro (106,7 Mio. Euro) an Ronald Lauder – damals das teuerste Kunstwerk der Welt.
APA