Gerald Matt vor Freistellung

Dass die Kunsthalle Wien – derzeit als Verein organisiert – eine GmbH werden soll, ist länger schon ein Thema. Am kommenden Freitag wollen Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) und Klaus Werner-Lobo, Kultursprecher der Grünen, die neue Struktur präsentieren. Die Kunsthallen-Mitarbeiter wurden davon bereits in Kenntnis gesetzt. Zudem könnte es sein, dass Gerald Matt demnächst nicht mehr Leiter des Hauses ist. Eine Karenzierung von Gerald Matt wegen angeblicher Malversationen ist allerdings nicht wahrscheinlich, weil Matt diese selbst beantragen müsste.
Eher ist davon auszugehen, dass der aus Vorarlberg stammende Leiter der Kunsthalle vorerst vom Dienst freigestellt wird. Vorerst heißt in diesem Zusammenhang, dass abzuwarten ist, ob die Vorwürfe, die ihm, wie berichtet, im Bereich der finanziellen Gebarung des Hauses gemacht wurden, im Zuge der Überprüfung durch das Kontrollamt oder auch durch gerichtliche Instanzen entkräftet werden können. Vor allem die Grünen, unter anderem der Abgeordnete Wolfgang Zinggl, haben Vorwürfe erhoben und die Justiz eingeschaltet. Der Kunsthallen-Vorstand hat die Vorwürfe bislang zurückgewiesen und unter anderem Anzeige wegen Datendiebstahls erstattet. Dass die Wiener Grünen bekundeten, einer Subventionierung der Kunsthalle unter Matt nicht mehr zuzustimmen, dürfte den jetzigen Schritt beschleunigt haben.