Sechs reife "Jazz-Boys" wurden zehn Jahre alt
Vital-Zentrum Felbermayer: “Best of apéro jazztett zum 10. Geburtstag am 28. Juli 2011.
Gaschurn. Seit zehn Jahren sind die Jazz-Abende im Vital-Zentrum Felbermayer längst kein Geheimtipp mehr für Freunde dieses beliebten Musik-Genres; ganz im Gegenteil, das “apéro jazztett” ist zum Jazz-Mekka im hinteren Montafon geworden.
So wurde der 10. Geburtstag (1. Konzert 2001) denn auch selbstredend mit viel Publikum und der großen Formation des “jazztett” mit tollem Programm gefeiert.
Die sechs Spitzenkönner der heimischen Jazz-Szene warteten mit dem international prominenten Vorarlberger Bassisten und E-Gitarristen Jeff Wohlgenannt als “Special Guest” auf.
An den Instrumenten: Peter Gartner (Tenorsaxophon und Conférence), Thomas Baerenzung (Altsaxophon und Unfallchirurg!), Peter Stefan Fehr (Posaune), Roland Jenny (Gitarre), Günter Amann (Piano), Luis Nachbaur (Schlagzeug) und die schon genannte “Bass-Legende” Jeff Wohlgenannt.
Allesamt sind hervorragende Jazzmusiker, einige beliebte Musiklehrer; Peter Gartner, der Arzt des Vital-Zentrums Felbermayer, outete sich neben seinen Saxophon-Künsten einmal mehr als heiter parlierender Hobby-Historiker von der Kriegserklärung (28. Juli 1914) bis zu diversen Künstlergeburtstagen; Luis Nachbaur bewältigte sein Schlagzeug mit clowneskem Humor, und der große Jeff, nun schon mit grauer Künstlermähne, strahlte bei jeder gelungenen Phrase glücklich als Ersatz für die am 28 Juli nicht vorhandene Sommersonne.
Jazz vom Feinsten
Das “apéro jazztett” zelebrierte Jazz, wie man ihn (sofern man nicht ein “Free”-Fan ist), schätzt – farbig-homogenes Zusammenspiel in der Improvisation neben brillanten Soli bei Blues, Swing, Funk etc. Die Programmpalette war breit gefächert – Benny Goodman mit seinem Klassiker “Stompin´At The Savoy” war der Auftakt des langen Jazz-Abends, und der Gershwin-Evergreen “Summertime”, von “Special Guest” Jeff Wohlgenannt genial aus den Bass-Saiten gezaubert, setzte neben einem “Mambo caliente” den Zugaben-Schlusspunkt. Dazwischen erklangen in lockerer Folge Eigenkompositionen von Fehr und Jeff, Standards von Duke Ellington, Miles Davis, Gerry Mulligan, Dave Brubeck etc .
Ein superber Mix der höchst vitalen und spielfreudigen, nunmehr zehnjährigen “Boy-Group”des Ländle-Jazz.