Austro-Banken resistent
Während von deutschen und Schweizer Großbanken zuletzt
Hiobsbotschaften ausgingen – so müssen z. B. Bank Austria-Mutter HVB
und die Credit Suisse jeweils rund 3 Mrd. Euro “ins Kamin” schreiben
und jeweils Tausende von Mitarbeitern abbauen – scheinen sich die
österreichischen Banken gegen diesen grassierenden
Rekordverluste-Bazillus zumindest vorerst mit Erfolg zu wehren. Der
Chef des IHS, Bernhard Felderer, sieht als Haupterklärung dafür, dass
die ausländischen Riesen in den letzten Jahren selbst dramatische
Fehler und Versäumnisse eingingen, es sich dort also um
“hausgemachte” Schieflagen handelt und weniger um
“Systemerkrankungen”.
Der Sprecher der Vorarlberger Kreditbranche,
Hypo-Vorstandschef Jodok Simma, sieht die heimischen Banken
allerdings schon zumindest “prinzipiell gefährdet” – schon weil sie
mit weit geringeren Zinsspannen das Auslangen finden müssen als US-,
britische oder auch italienische Banken. Simma sieht an
kostendeckenderen, also höheren Bankgebühren keinen Weg vorbeiführen
– und trotzdem wird es auch in Österreich weiterhin so genannte
Strukturbereinigungen geben (müssen). “Nur mit ein paar
Filialschließungen, ein paar Dutzend Kündigungen da und ein paar
hundert Kündigungen dort wird der Trend auch bei uns nicht sein
Bewenden haben”, ist Simma überzeugt.