Beaver-Abfahrt erfordert Gefühl
Der US-Amerikaner hat sich auf der Raubvogelpiste aber im Vorjahr die Abfahrtssiege mit Hermann Maier geteilt. Zudem träumen die US-Hausherren nach den bisherigen Miller-Festspielen sogar bereits von einer Weltpremiere. Erstmals sollen zwei US-Boys bei einer Weltcup-Abfahrt auf dem Podest stehen. Ein kräftiger Schuss in Richtung Österreich. Aber durchaus möglich. Miller hat in Lake Louise gewonnen und am Mittwoch die Bestzeit im einzigen Training freiwillig Fritz Strobl überlassen. Dass Maier (Hoffentlich haben wir nicht wieder eine Autobahn wie in Lake Louise”) und Co. die an sich so spektakuläre Piste wegen des Neuschnees als fast schon zu leicht bezeichneten, nahm auch Miller für sich in Anspruch. Hermann, Hans Knauß, Daron und ich lieben es an sich mehr, wenn es technisch schwierig ist. Aber man muss es nehmen wie es ist.”
In diese Kerbe schlug auch ÖSV-Herrenchef Toni Giger. Die Charakteristik ist sicher anders ist als in den Jahren davor. Brutalität hat es keine”, war sich Giger bewusst. Auf diesem trockenen und bissigen Schnee braucht es einerseits viel Gefühl, man muss aber trotzdem auch den kurzen Weg suchen. Fix ist nur eines, nämlich dass Bode Miller schnell ist”, so Giger.
Man kann aber davon ausgehen, dass die ÖSV-Downhill-Armada 24 Stunden nach dem Super G alles tun wird, um den Sieg an sich zu reißen. Hermann Maier, Weltmeister Michael Walchhofer aber auch der sensationell schnell genesene Olympiasieger Fritz Strobl haben es drauf. Und Hans Knauß, der hier im Vorjahr den sicheren Sieg erst durch einem kapitalen Fehler im Schlussteil vergeben hat. Der Steirer ist überzeugt: Es wird eine knappe Entscheidung geben.”
Gegenüber Lake Louise wird neben Fritz Strobl auch Christoph Gruber in der Abfahrt starten, stehen” müssen daher voraussichtlich Matthias Lanzinger und Werner Franz. Der Kärntner bekommt aber voraussichtlich in Val dIsere wieder eine Chance, weil dort Benni Raich pausieren wird. Der Tiroler absolviert in Beaver Creek wie Miller oder Walchhofer ein Mammut-Programm von vier Rennen in vier Disziplinen, hat damit aber kein Problem. Im Gegenteil, mir taugt es, wenn man im Rennrhythmus ist. Ich muss halt rundherum mit meinen Aktivitäten haushalten”, so Raich. Teilweise passen muss Lasse Kjus. Der Norweger kämpft auf 3.000 Meter Seehöhe wieder einmal mit Asthma und einer Verkühlung.