Das gegenwärtige Hochwasser in Vorarlberg ist flächiger und hat größere Schäden verursacht als das Ereignis des Jahres 1999. Das sagte Landeshauptmann Herbert Sausgruber am Dienstag im Anschluss an eine Lagebesprechung der Einsatzleitung in der Feuerwehrzentrale in Feldkirch. Einen herzlichen Dank richtete er an die Feuerwehr-, Sicherheits- und Rettungsleute, die seit den Nachtstunden im Einsatz waren bzw. sind.
Obwohl es zu massiven Störungen der Telefonnetze kam, haben die Alarmierung sowie die Kommunikation innerhalb der Einsatzführung funktioniert, betonte LH Sausgruber. Wo die Telefonleitungen nicht intakt sind, kann sich die Bevölkerung für Notrufe an die örtlichen Feuerwehrstationen wenden, die alle besetzt sind.
Am schwersten betroffen sind die Gemeinden im Hinteren Bregenzerwald, am Arlberg, im Montafon und im Klostertal, aber auch die Walgaugemeinden Nenzing, Bludesch und Frastanz. Nicht erreichbar sind u.a. Lech, Gargellen und Mittelberg. In Mellau wurde ein Haus weggeschwemmt, zwei Brücken im Klostertal sind zerstört, die Autobahn und zahlreiche Straßen sind abschnittsweise nicht befahrbar. Die Bahnstrecke wurde am Arlberg unterbrochen und auch innerhalb des Landes verkehren wegen Stromausfall keine Züge. Bisher gibt es sieben verletzte Personen, im Silbertal wird eine Person vermisst.
Für Rettungseinsätze sind die Hubschrauber der Firma Wucher und des Innenministeriums unterwegs. Auch Bundesheer-Helis wurden angefordert.
Derzeit werden von den Hochwasser führenden Flüssen, insbesondere Rhein, Ill und Bregenzerache, sinkende Wasserstände gemeldet. Ob dies zu einer Entspannung der Lage führt, muss aber noch abgewartet werden. Die nächste Sitzung der Einsatzleitung hat LH Sausgruber für heute, Dienstag, 16.00 Uhr einberufen.