Für eine Demonstration am Mittwoch wurde ein dreitüriger Niederflur-Bus bei lediglich minus sieben Grad beschneit und Tests unterzogen.
Das Fahrzeug gehört zur neuesten Generation: Er verfügt über eine Fahrgastraum-Klimatisierung mit Lufttrocknung und Flüssiggasantrieb. Vor der Präsentation wurde der Bus über einen längeren Zeitraum eingefroren. Anschließend wurde er mit Nassschnee beschneit. Ergebnis: Das Öffnen der Tür funktionierte problemlos, auch die Inbetriebnahme der Scheibenheizung sowie der Scheibenwischer war möglich.
Der Klima-Wind-Kanal in Floridsdorf sei der größte der Welt und teste erstmals einen Autobus der Wiener Verkehrsbetriebe, erklärte Wolfgang Palz, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Rail Tec Arsenal (RTA) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Günter Steinbauer, dem Geschäftsführer der Wiener Linien. Die Anlage befindet sich im Besitz der Republik Österreich und hat 65 Mio. Euro gekostet.
Im Klima-Wind-Kanal könne jedes Wetter auf Knopfdruck bestellt werden, wurde versichert. Temperaturen zwischen minus 50 und plus 60 Grad sind laut Palz möglich. So habe man etwa im Jahr 2005 bereits die Kaltstartfähigkeiten eines Truppentransporthubschraubers bei minus 40 Grad getestet, berichtete Palz.
Eine knappe Woche werden nun die verschiedenen Funktionen des Busses getestet, und zwar bei winterlicher Kälte, aber auch bei künstlicher Sonne und Wärme. Die Kosten für den Klimatest belaufen sich laut Palz auf 30.000 bis 40.000 Euro. Der neue MAN-Niederflur-Autobus ist eine Neuanschaffung der Wiener Linien. Insgesamt wurden 30 Fahrzeuge bestellt. Ein Exemplar kostet 316.000 Euro.