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Netrebko glänzte, Promis blieben daheim

Eigentlich war der 51. Opernball perfekt: Anna Netrebko glänzte als "Manon", rund 5.000 Besucher bescherten der Oper einen Rekordgewinn und nicht einmal Schimmel "Pascha" patzte bei der Eröffnung.        

Dennoch fand sich in der Nacht auf Freitag erstaunlich wenig Prominenz ein, um an dem bunten Treiben im Sangeshaus teilzuhaben. Die Fotografen kamen Dank Richard Lugner dennoch auf ihre Kosten: Das Gastspiel von Paris Hilton hielt, was es versprach.

In einer historischen Kutsche fuhr Anna Netrebko in einer traumhaften Robe in Purpur in die Oper, die von dem 15-jährigen Schimmel „Pascha“ gezogen wurde. Als Kutscher fungierte Direktor Ioan Holender selbst. Die große Sorge der Organisatoren, dass das Pferd die Natur überkommen könnte, war unbegründet. Das Tier behielt alles für sich, der bereitgestellte Putztrupp blieb arbeitslos. „Das Pferd hat sich vorbildlich verhalten, es hat nur geschaut, was die komischen Menschen herum machen“, meinte Ball-Chefin Elisabeth Gürtler. Das traditionelle Kommando „Alles Walzer“ wurde heuer erstmals von den 176 Debütanten-Paaren gegeben.

Wie jedes Jahr war das Fest von der Prominenz aus Kultur, Wirtschaft und Politik dominiert. Für ein noch nie da gewesenes Blitzlichtgewitter sorgte Society-Löwe Richard Lugner mit seinem diesjährigen Stargast, der Hotelerbin Paris Hilton. Sie war gemeinsam mit ihrer Familie, den Eltern Kathy und Rick Hilton, sowie ihrem Bruder und ihrer Cousine auf den Ball, der ganz im Zeichen der Farbe Grün stand, gekommen.

Paris Hilton machte zum enormen Gedränge und Geschiebe gute Miene. Sie lächelte und blickte auf Zurufe „ganz Profi“ in die Kameras. Während der zweite Teil der Debütanten in den Saal kam, spielte die Hotelerbin wahlweise mit ihrem Handy oder kontrollierte ihr Aussehen in einem kleinen Spiegel.

Die Gästeliste der Promis war heuer ansonsten eher spärlich besetzt. Gesichtet wurden u.a. der bulgarische Schriftsteller Dimitre Dinevs, der zukünftige Volksopern-Chef Robert Meyer, Sänger Franco Andolfo, Life Ball-Organisator Gery Keszler, der deutsche Regisseur Dieter Wedel oder Starmania-Siegerin Nadine Beiler. Sänger Roberto Blanco etwa besuchte den Ball zum vierten Mal, sagte der Entertainer. „Es ist ein traditioneller, schöner Ball. Eine einmalige Sache. Österreich ist ein schönes Land. Und gut für mich, dass so wenig Promis da sind“.

Die alljährliche Demo blieb auch heuer klein: Vor der Oper waren nach Polizeiangaben an die 80 Demonstranten versammelt. Bis auf kleinere Zwischenfälle – zwei Frauen wurden festgenommen – verlief die Kundgebung ruhig. Für die Oper war der Abend jedenfalls ein Bombengeschäft. Die Organisatoren gingen davon aus, den Reingewinn von 1,1 Millionen Euro des vergangenen Jahres heuer deutlich zu übertreffen.

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