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Wiener Philharmoniker: Kinder-Workshops ebenso Aufgabe wie Konzerte

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Hellsberg: Sommercamps, Schulworkshops und weitere Projekte für „Publikum von morgen und Musikernachwuchs“ gehören zum Programm der Wiener Philharmoniker.

Das Wecken von Interesse bei Kindern und Jugendlichen für die Musik ist für die Wiener Philharmoniker eine „absolute Verpflichtung“ und „ebenso Teil unserer Arbeit wie Konzerte zu spielen“. Dies sagte Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg am Dienstag bei der Präsentation der Philharmoniker-Projekte für junge Menschen. Im Programm „Passwort:Klassik“, u. a. bei Schulworkshops und Sommermusikcamps in Salzburg, soll „das Publikum von morgen und auch der Musikernachwuchs für uns“ an die Musik herangebracht werden.

„Großes Potenzial“ der Schulprojekte der Wiener Philharmoniker sieht auch Wiener Stadtschulrat-Präsidentin Susanne Brandsteidl: Es gebe in Wien “120.000 Kinder und Jugendliche, die täglich in die Schule gehen dürfen“, so Brandsteidl. Andererseits hätten erst drei Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung die Philharmoniker live gesehen – wenn auch Hellsberg einwarf, dass diese Zahl aus Zeiten vor den Gratiskonzerten in Schönbrunn stammt.

Bei vielen der insgesamt 19 Jugendprojekten der Philharmoniker, zu denen auch ein Jugend-Blasorchester und Probespielseminare gehören, werden „alle Kinder und Jugendliche gemäß ihren Fähigkeiten“ eingebunden, sagt die künstlerische Leiterin von „Passwort:Klassik“, Hanne Muthspiel-Payer. Die Kinder müssen „nicht besonders musikalisch sein“ und auch nicht unbedingt ein Instrument spielen, um etwa in den kostenlosen Schulworkshops sich spielerisch mit der Orchestermusik auseinander zu setzen. Dabei kommen Orchestermitglieder in die Schulen und bereiten die Schüler auf spielerische, aktive und auch experimentelle Weise auf Orchesterproben vor, denen diese dann beiwohnen können. Ebenso können Schüler dabei auch mit Komponisten Gespräche führen,

In Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen werden Sommercamps auf Schloss Arenberg veranstaltet, im Sommer 2008 widmen sich diese der „Zauberflöte“ (Kinder von 7 bis 10 Jahren) und Bartok (10 bis 14 Jahre). Am Ende werden die teilnehmenden Kinder eine eigene Oper aufführen. „Wenn man selbst etwas Aktives tut, bekommt man einen Bezug“ zur Musik, so Muthspiel-Payer.

In der laufenden Saison wird es auch erstmals ein dezidiert gewidmetes Schulkonzert der Philharmoniker geben: Am 16.6.2008 spielen sie Strauss’ „Till Eulenspiegel“ im Gläsernen Saal des Musikvereins unter der Leitung von Franz Welser-Möst für zweite bis vierte Volksschulklassen. Dabei werde auch dem Dirigenten ein Streich gespielt, wird in den Presseunterlagen angekündigt. Denn auch auf die mitwirkenden Musiker (bereits dabei war u. a. Pianist Lang Lang) warten bei den Kinder-Aktivitäten so manche Überraschungen: So musste sich, wie Hellsberg schilderte, einmal Nikolaus Harnoncourt nach einem Workshop von einem sichtlich empörten Schüler auf die Frage, wie es ihm gefallen habe, antworten lassen: “Überhaupt nicht! Ich hasse Musik!“

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