VN: Vielleicht daran: Kein Personal, keine Strukturen, keine Inhalte, nur drei Prozent in Umfragen. Da ist das BZÖ doch meilenweit vom selbst gewählten Anspruch weg.
Kaufmann: Das ist so, leider. Wir haben kein Geld, sind auf Gönner und auf Mitgliedsbeiträge angewiesen. Unüberwindbares Hindernis ist das allerdings keines. Erfolge hatten wir auch: Wir sind mit unserer Jugend in den Landesjugendbeirat eingezogen. Und dafür braucht man immerhin 300 Mitglieder. Und wir haben uns positioniert bei Frauen, Senioren, bei der Jugend. Damit können wir in eine gute Zukunft blicken.
VN: Was planen die Ländle-Orangen denn heuer?
Kaufmann: Wir wollen im Februar unseren Spitzenkandidaten und unser Team für die Landtagswahlen 2009 präsentieren. Wir wollen heuer auch die notwendige Infrastruktur für unsere Wähler und unsere Funktionäre aufbauen, sind derzeit intensiv auf der Suche nach einem Büro im Raum Dornbirn. Und wir versuchen, die notwendigen Finanzmittel aufzutreiben.
N: Wer finanziert den Wahlkampf? Und wie viel Geld braucht das BZÖ?
Kaufmann: Laut Landesobmann Arno Eccher zwischen 150.000 und 200.000 Euro. Da verlasse ich mich voll auf Arno Eccher, der Erfahrung und gute Kontakte in die Wirtschaft hat. Immerhin hat er die Geldmittel für den Wahlkampf auf Bundesebene aufgetrieben. Es gibt Unternehmen, die zum BZÖ stehen. Das hat man beim Nationalrats-Wahlkampf deutlich gesehen.
VN: Das Ziel bleibt der Einzug in den Landtag 2009?
Kaufmann: Ja. Das ist unser Lebenselixier. Wir setzen alles auf eine Karte. Für uns hängt viel davon ab. Und wir wollen ja 2010 auch Ortsgruppen aufbauen für die Gemeinderatswahlen. Es gab im Übrigen schon Anfragen aus dem Montafon und dem Bregenzerwald. Die haben wir vorerst aber zurückgehalten. Warum? Weil wir unter anderem auch die Landtagswahl in Kärnten abwarten wollen. Die Motivation aus dieser Wahl wollen wir mitnehmen, wir wollen auf dieses Erfolgsmodell aufspringen. Weil wir eine solche Erfolgswelle brauchen, um Ortsgruppen aus dem Boden stampfen zu können.
VN: Wie will sich das Bündnis im bürgerlichen Lager, sprich neben der ÖVP und den Freiheitlichen, positionieren?
Kaufmann: Wir sehen unseren Platz zwischen Dieter Egger und HC Strache. Dazwischen möchten wir uns platzieren. Die Bewegung von Strache ist ultrarechts; Egger und die Seinen sind ein Heide-Schmidt-Verschnitt. Da passen wir gut dazwischen wirtschaftsliberal und rechts der Mitte.
VN: Wird Hubert Gorbach in den BZÖ-Wahlkampf eingebunden? Oder hat Gorbach mit dem BZÖ und der Politik abgeschlossen?
Kaufmann: Ganz abgeschlossen hat er sicher nicht. Unser Interesse ist groß, die Türen beim BZÖ sind weit offen für ihn. Aber es ist nicht abschätzbar, wie er sich platziert. Wir würden uns natürlich freuen, wenn er wieder politisch aktiv werden würde.
VN: Wer wird Spitzenkandidat für das Vorarlberger BZÖ? Erneut Clemens Achammer?
Kaufmann: Es wird ein Neuer sein, aber einer, dessen Namen man kennt. Es ist im Übrigen einer mit Schnauz aber weder Hubert Gorbach noch Adnan Dincer.
VN: Dann ist es Neo-Landesobmann Christoph Hagen.
Kaufmann: Im Februar wird der Spitzenkandidat offiziell präsentiert.