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"Weniger ist beim Klima mehr"

Karl Heinzle aus Batschuns setzt sich seit Jahren für die Umwelt ein. "Unsere Motivation ist es, den Energieverbrauch zu verringern".

Das sagt Energiesparpionier Karl Heinzle aus Zwischenwasser.
Seit Jahren setzt sich der Batschunser für den Klimaschutz ein. Und lebt diesen vor allem auch täglich vor.

„Begonnen hat alles vor vielen Jahren“, lacht Heinzle. In den „VN“ sei er auf das Thema aufmerksam gemacht worden. „Seit dem hat mich dieser Virus nicht mehr los gelassen.“ Leserreisen in die Schweiz etc. hätten ihn auf seinem Weg bestärkt. „1997 haben wir landesweit die erst zweite Photo-voltaikanlage des Landes beim Bildungshaus Batschuns gebaut“, erinnert er sich. „Im Nach-hinein eine unvorstellbare Tat.“ Immerhin beteiligten sich 321 Bürger finanziell an der „Bürgeran-lage“. „Obwohl sie nichts damit verdient haben.“

Der Umwelt verpflichtet

Schon 1992 sind 24 Klima-Pioniere aus dem Raum Vorderland zusammengekommen, um die erste Thermosolanlage gemeinsam zu basteln. „Wir haben Kupferrohre gebogen und gelötet. Auch Frauen haben mitgemacht.“ Laut ausgelacht habe man sie und den Kopf geschüttelt. Als Spinner seien sie abgestempelt worden. Trotzdem haben sie damals 24 Anlagen gebaut. „Und alle haben funktioniert.“ Aber nicht nur in der Vergangenheit wurde der Klimaschutz in Zwischenwasser groß geschrieben. Mehr denn je setzen Heinzle & Co. heute tatkräftige Zeichen. So findet derzeit im Vorderland eine Thermografieaktion statt. „Dabei werden in kalten Nächten Häuser mit Wärmebildkameras gefilmt“, schildert der 60-Jährige. „Danach werden die Ergebnisse von Energieberatern mit den Hausbesitzern ausgewertet. Ein eventueller Energieschwund kann lokalisiert und durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden.“ Das spart einerseits Kosten und schont andererseits die Umwelt. „Weniger ist in diesem Fall oft mehr“, lacht Heinzle.

Energiebuchhaltung für Haushalte

Auch der „Tag der offenen Haustüre“, bei dem Energiesparhäuser vorgestellt wurden, soll nach seiner Premiere im Herbst wiederholt werden. Parallel dazu arbeitet das Energieteam an der Verbesserung und Ausweitung des Energieausweises. Im Rahmen eines Schulprojekts an der HTL Rankweil entsteht derzeit ein Programm für die unkomplizierte Energiebuchhaltung für private Haushalte. „Dabei kann der monatliche Verbrauch ganz leicht erfasst und somit rasch reagiert werden – was die Gemeinde beispielsweise seit Jahren macht und dabei erst kürzlich einen unterirdischen Wasserrohrbruch orten konnte.“ Allgemeine Energiespartipps wie das Verzichten auf Stand-by bei Elektrogeräten und das Verwenden von Energiesparlampen sollte laut Heinzle schon längst in allen Vorarlberger Haushalten Standard sein. „Mit solchen Kleinigkeiten kann jeder seinen kleinen Beitrag für den Klimaschutz leisten.“

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