Auch überraschend: Die SPÖ würde gegenüber der letzten Landtagswahl 0,9 Prozent einbüßen, käme ebenfalls nur auf 16 Prozent. Unangefochten an der Spitze ist laut Berndt die ÖVP diese hätte trotz Verlusten (minus 4,9) derzeit 50 Prozent und damit die absolute Mehrheit.
Die Grünen sieht Berndt bei elf Prozent; das BZÖ bei drei, weitere Klein-Parteien bei vier Prozent. Wie erklärt sich Berndt die Zuwächse bei den Blauen und die Stagnation bei den Roten? Die Bundespolitik nützt derzeit den Freiheitlichen; der SPÖ schadet sie dagegen, sagt der Meinungsforscher auf VN-Anfrage.
Moschee-Debatte
Zudem hätten die Blauen mit der Moschee- und Minarett-Diskussion punkten können: Da haben sie im Land den klarsten Standpunkt eingenommen; das dürfte ihnen ein bis zwei Prozent gebracht haben. Was ist mit der SPÖ? Die Euphorie, die Michael Ritsch entfacht hat, ist mittlerweile wieder abgeflaut die Gemeinderatswahlen sind doch schon wieder drei Jahre her. Die SPÖ unter Ritsch befinde sich offenbar auf Orientierungssuche. Berndt stellte im Auftrag der FPÖ noch eine Frage: Welche politische Partei ist in der Ausländerpolitik am glaubwürdigsten?
Ergebnis: 23 Prozent sehen die Freiheitlichen in dieser Kategorie vorne; 21 Prozent die ÖVP. Elf Prozent nennen die Grünen in dieser Frage am glaubwürdigsten, zehn Prozent die SPÖ. Das BZÖ kommt auch in dieser Kategorie nur auf zwei Prozent.
Weg anerkannt
Umfragen seien zwar immer nur Momentaufnahmen, sagt FP-Chef Dieter Egger: Deshalb möchte ich sie nicht überbewerten. Dennoch zeige die Umfrage, dass der Weg der Freiheitlichen nach oben führe: Das ist positiv. Positiv sei auch, dass der Weg der Freiheitlichen in der Ausländerpolitik anerkannt werde. Eines aber beweise die Umfrage: Die Stimmen für die Kleinparteien helfen vor allem der allmächtigen ÖVP und sind damit verlorene Stimmen für eine stärkere Kontrolle.