Unbezwingbar, stark und stolz
Transfrauen nennt sie die Persönlichkeiten, die als Mann geboren wurden, sich aber als Frau fühlen, sich wie eine Frau kleiden, sich eventuell einem chirurgischen Eingriff unterziehen und beispielsweise in Brasilien als Sexprofessionelle arbeiten.
Wieder so ein Begriff, bei dem man als Außenstehende nicht weiß, ob damit die Prostitution verharmlost wird oder ob er kreiert wurde, um nicht unweigerlich grauenhafte Mechanismen der Prostitution vor Augen zu haben, die der Arbeit vielleicht nicht entsprechen. Sowohl als auch schlussfolgert man nach einem Gespräch mit Marianne Greber.
Das dritte Geschlecht Vor ein paar Monaten war sie wieder in Brasilien, hat für den ORF den Film Vom Leben dazwischen Das dritte Geschlecht von Rio gedreht. Luana Muniz, eine Transfrau, erzählt von ihren Gefühlen, von ihrem Alltag, ihren Wünschen. Homosexualität, die meistens am Anfang steht, oder Transsexualität darf in der Gesellschaft Brasiliens keinen Platz haben.
Die Prostitution dient dem Lebensunterhalt, einige wenige Transvestiten schaffen den Sprung ins Showgeschäft. Es interessiere sie bei ihrer Arbeit sicher nicht der Voyeur, der sich befriedigt, verteidigt sich die Fotografin, sondern die Schönheit, die Lebenskunst der Personen.
Veränderung
Sehr stark, sehr stolz und unbezwingbar im Willen habe sie die Transfrauen erlebt. Wir verändern uns doch alle immer wieder ein bisschen in unserem Leben, erklärt sie. Die Übergänge sind in der Tat fließend. Und wer Marianne Grebers Arbeiten kennt, weiß, dass die soziale Problematik im Grunde nie zugunsten des schönen Bildes negiert wird.