Die Mozartstädter haben sich nach der ersten Niederlage nach zuvor elf Liga-Heimsiegen und insgesamt zehn ungeschlagenen Partien den Start eines neuen Erfolgslaufs als Ziel gesetzt.
Bei diesem Vorhaben, das ÖFB-Teamchef-Assistent Andreas Herzog beobachten wird, schenkt Trainer Co Adriaanse größtenteils jenen Kickern das Vertrauen, die gegen Kapfenberg unter die Räder kamen. “Es gibt keinen Grund zur Panik, deshalb gibt es auch keinen Grund für Änderungen, weil die Stabilität innerhalb der Mannschaft sehr wichtig ist”, betonte der Niederländer.
In den vergangenen Tagen habe man sich ausgiebig über die Gründe für das 2:5 unterhalten. “So eine Niederlage sitzt natürlich noch immer in den Köpfen, deswegen haben wir sehr viel gesprochen. Als Trainer muss man in so einer Situation mehr machen als sonst, vor allem im mentalen Bereich.”
Adriaanse, der in diesem Jahr nicht mehr auf Patrik Jezek (Muskelfaserriss) zurückgreifen kann, stellte sich trotz des herben Rückschlags gegen die Steirer vor seine Schützlinge. “Es ist immer ein großer Druck da, weil wir immer gewinnen müssen, und unser Spiel kostet Energie, nicht nur im körperlichen, sondern auch im mentalen Bereich.”
Als Ausrede für ein eventuelles Versagen im Pappelstadion will der 61-Jährige die angeblichen Verschleißerscheinungen aber nicht benutzen, wie er schon im Vorfeld beteuerte. “Wir wollen unbedingt als Tabellenführer überwintern, deshalb ist das ein sehr wichtiges Match für uns. Beide Mannschaften brauchen unbedingt die Punkte, also ist viel Spannung in der Partie.”
Eine entscheidende Rolle könnte wieder einmal dem 27-fachen Liga-Torschützen Marc Janko zukommen. Doch selbst wenn der Teamstürmer nicht wie zuletzt auftrumpfen sollte, wäre das für Adriaanse kein Grund zur Beunruhigung. “Wenn ihm die gegnerische Abwehr mehr Beachtung schenkt, kommen eben andere mehr zum Zug. Wir haben auch andere Spieler, die Tore machen können.”
Mattersburg-Trainer Franz Lederer sieht Jankos Hochform als Extra-Motivation für seine Kicker. “Für einen Verteidiger gibt es nichts Schöneres, als gegen den besten Stürmer Europas zu spielen. Wenn man gegen ihn gut ausschaut, präsentiert man sich selbst in einem äußerst positiven Licht”, sagte der 45-Jährige in Anspielung auf Jankos Führung in der für den “Goldenen Schuh” maßgeblichen Scorer-Wertung.
Salzburgs Stärke ist aber nicht allein auf die Qualitäten des Goalgetters zurückzuführen. “Wir müssen vor allem die Vorlagen auf ihn verhindern”, forderte Lederer, dessen Truppe seit zwölf Partien, in denen gerade einmal vier Punkte eingefahren wurden, auf einen vollen Erfolg wartet. In dieser Situation seien keine Durchhalteparolen gefragt. “Wir dürfen jetzt keine pathetischen Reden schwingen, sondern müssen Taten setzen.”
Von Obmann Martin Pucher bekam der Trainer des Tabellenvorletzten bereits nach dem 5:6 gegen Sturm Mitte Oktober das Vertrauen ausgesprochen, daran änderte auch das jüngste 1:4 in Altach nichts – und dass er von sich aus den Hut nimmt, kommt für Lederer nicht infrage. “Ich bin keiner, der sich abseilt, wenn es einmal nicht gut läuft.” Zu dieser Aussage würde Lederer auch stehen, sollten sowohl das Sonntag-Match als auch die abschließenden Spiele des Jahren gegen Kapfenberg (auswärts) und die Austria (daheim) in die Hose gehen. “Aber wir verlieren ganz sicher nicht alle diese drei Partien”, glaubt der Burgenländer.