Die Niederösterreicherin Kathrin Zettel hat wie beim letzten Rennen im Jahr 2006 den Riesentorlauf am Semmering gewonnen und damit ihren vierten Weltcup-Sieg gefeiert. Die 22-Jährige setzte sich 0,37 Sekunden vor der Südtirolerin Manuela Mölgg und 0,55 vor der Schweizerin Lara Gut durch. Zweitbeste ÖSV-Läuferin war Elisabeth Görgl als Siebente (+1,37).
Im Gesamt-Weltcup führt weiter Lindsey Vonn, die am Sonntag Rang acht belegte. Nicole Hosp, die Dritte nach dem ersten Durchgang, schied im Finale aus.
Die drittschnellste Laufzeit reichte Zettel, um Mölgg abzufangen und damit den fünften Premieren-Sieg in diesem Winter zu verhindern. Sie hielt auch die 17-jährige Lara Gut (Bestzeit in Lauf zwei), die nach dem Sieg im Moritz-Super-G nun ihren ersten Podestplatz in einer technischen Disziplin eroberte, hinter sich.
Zettel siegte im engen Hexekessel zum zweiten Mal in Folge. “Unbeschreiblich, dass ich das nochmals geschafft habe. Ein Traum, ein Wahnsinnsgefühl. Dabei war ich im zweiten Lauf noch nervös als im ersten”, gestand die Göstlingerin, die schon den Auftakt-RTL in Sölden gewonnen hatte.
Mit dem Sieg über die Nervosität war der halbe Erfolg geschafft. “Ich hab mich echt zusammengerissen und alles gegeben, weil ich wusste, was die Fans von mir erwarten”, berichtete Zettel über ihre Aufholjagd. “Ich bin ja eh lieber die Jägerin als die Gejagte”, freute sich die Jagdscheinbesitzerin zudem über rund 23.000 Euro Preisgeld. Von bisher sechs Semmering-Riesentorläufen haben die ÖSV-Damen damit vier (Wachter, Schild, zweimal Zettel) gewonnen.
Die ausgeschiedene Nicole Hosp verbiss sich tapfer ihre Enttäuschung. Die Tirolerin attackierte nach einem verhaltenen ersten Lauf voll, verschnitt aber nach etwa 20 Fahrsekunden und zwei Schwünge später ging die Bindung ihres rechten Skis auf. Den heftigen Sturz bezahlte Hosp mit Kreuzschmerzen und blauen Flecken. “Es war wegen der Löcher extrem schwer zu fahren. Womöglich hat es mir die Bindung schon beim ersten Problem leicht aufgeschlagen”, vermutete die Bichlbacherin.