Trotz der zahlreichen Besucher seien es weniger als in vergangenen Jahren gewesen, berichtete die Tageszeitung “Vecernji list” (Montag-Ausgabe). Messen für den NDH-Staat werden in Zagreb schon seit Jahren zelebriert. Früher seien bei den Gedenkmessen Pavelic und die Ustascha-Bewegung glorifiziert worden. Dieses Mal sei der Name Pavelics bei dem Gottesdienst nur zweimal genannt worden, berichtet das Blatt.
Unter ihrem Führer Ante Pavelic hatte die 1929 gegründete Ustascha-Bewegung (“Aufstand”) nach der Zerschlagung Jugoslawiens durch Nazi-Deutschland 1941 in Kroatien eine vierjährige Terrorherrschaft errichtet. Der faschistische “Unabhängige Staat Kroatien” (NDH) beging Gräueltaten und Massenmorde, insbesondere im KZ Jasenovac, an Serben, Juden, Roma und Kommunisten. Unterstützung erfuhr die Diktatur seitens der römisch-katholische Kirche, deren Oberhirten nichts gegen die Massenmorde unternahmen und nach dem Vorbild mittelalterlicher Kreuzzüge Massentaufen an orthodoxen Serben durchführen ließ. Pavelic lebte nach seiner Flucht in Südamerika und in Franco-Spanien, wo er am 28. Dezember 1959 verstarb.