AA

Erstes WM-Speed-Gold seit 2003?

Österreichs Ski-Herren fahren am Mittwoch in Val d'Isere um die erste WM-Goldene in einer Speed-Disziplin seit 2003.

Der ÖSV schickt mit Hermann Maier, Klaus Kröll, Michael Walchhofer und Benjamin Raich gleich vier Medaillenkandidaten in den Super-G (11.00 Uhr/live ORF 1), aus internationaler Sicht sind Bode Miller (USA), Didier Cuche, Carlo Janka, Didier Defago (alle SUI) und Aksel Lund Svindal (NOR) erste Gold-Anwärter. Titelverteidiger Patrick Staudacher (ITA) ist nur krasser Außenseiter.

Maier hat eine hartnäckige Verkühlung mit nach Frankreich genommen, sieht seiner Lieblingsdisziplin (u.a. 24 Weltcup-Siege, Olympia-Gold 1998, WM-Gold 1999) aber dennoch positiv entgegen. “Als Weltcup-Führender muss man sich natürlich zum Favoritenkreis zählen”, so Maier, der im Super-G-Weltcup auf Rang eins liegt.

Einen Super-G auf der Face-de-Bellevard-Piste bezeichnete Maier aufgrund der topographischen Gegebenheiten als “eigenes Kapitel” und “sehr unberechenbar”. “Man muss die Geschwindigkeit mit der Kurssetzung sehr drosseln, sonst wird man in diesem steilen Gelände viel zu schnell”, so Maier, der daher sehr gute Chancen für den Kreis der Riesentorläufer sieht.

Für die Abfahrt, die nicht minder eigenwillig sein wird, rechnet sich Maier fast größere Chancen als im Super-G aus. “Ich sehe für mich in der Abfahrt eigentlich mehr Möglichkeiten als im Super-G. Die Abfahrt könnte mir mehr entgegenkommen.” Maier hat in Val d’Isere schon einiges erlebt, nicht nur Positives. So wurde dem Salzburger 1997 sein Riesentorlauf-Sieg aberkannt, weil er im Zielraum zu früh seine Ski abgeschnallt hatte. Und 2000 hatte Maier zu lange besichtigt und durfte daraufhin im Riesentorlauf nicht starten.

Im Gegensatz zu Maier hat Walchhofer seine Verkühlung bereits zwischen Kitzbühel und Garmisch hinter sich gebracht. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat sich Walchhofer vor allem auf dem Zwölferkogel in Saalbach auf den Super-G vorbereitet, weil dort das Val d’Isere-Streckenprofil relativ gut imitiert werden konnte. “Das war vom Gelände her sehr ähnlich”, meinte Walchhofer.

Mit Val d’Isere verbindet Walchhofer sehr gute Erinnerungen, schließlich hat er hier am 8. Dezember 2001 als Dritter sein erstes Abfahrts-Stockerl-Ergebnis eingefahren. “Es ist immer schön, wenn man an einen Ort kommt, wo Stimmung und Chemie passen”, so Walchhofer, der 2005 in Bormio WM-Silber im Super-G erobert hatte. “Damals war die Erwartungshaltung ähnlich. Im Endeffekt ist es dann ein super Super-G-Erfolg geworden”, erinnerte sich der 33-Jährige, der weiß, dass er nicht zu den Topfavoriten, aber zum erweiterten Favoritenkreis zählt.

Zum allerersten Mal ein WM-Rennen in Angriff nimmt am Mittwoch im Alter von 28 Jahren der Steirer Kröll. Vor allem durch seinen ersten Weltcup-Triumph im Super-G von Kitz strotzt Kröll vor Selbstvertrauen. “Die Form stimmt schon die gesamte Saison. Dieser Sieg war aber noch einmal eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin.” Kröll wird das Rennen aufgrund seiner in Wengen zugezogenen Verletzung der rechten Hand mit einer Schiene bestreiten, fühlt sich aber kaum noch beeinträchtigt. “Ich bin mit dem Heilungsverlauf sehr zufrieden.”

Die letzten WM-Speed-Goldmedaillen der Österreicher hat es 2003 in St. Moritz zu feiern gegeben, damals gewann Walchhofer in der Abfahrt und Stephan Eberharter im Super-G. Seitdem haben 2005 Miller (Abfahrt, Super-G) sowie 2007 Staudacher (Super-G) und Svindal (Abfahrt) WM-Gold geholt.

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Erstes WM-Speed-Gold seit 2003?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen