Nach Bronze im Super-G durch Andrea Fischbacher und Gold in der Super-Kombination durch Kathrin Zettel sowie Bronze durch Elisabeth Görgl gingen die Österreicherinnen in der Abfahrt am Montag allerdings knapp leer aus, Görgl landete auf dem Blechrang.
Vom Ausgang her war die Abfahrt die beste der Saison für das ÖSV-Team gewesen, die mannschaftliche Leistung war allerdings nicht so stark wie in den vorangegangenen Bewerben. “Anna wäre gut am Weg gewesen, schade, dass sie ausgefallen ist. Und bei Renate ist es leider völlig daneben gegangen, da sind wir uns selbst noch nicht ganz im Klaren, was für Ursachen das hat”, sagte Mandl über Fenninger und Götschl.
Der vierte Platz von Görgl sei “bei einer WM natürlich nichts wert, aber für uns ist es trotzdem ein sehr gutes Resultat.” Die Konstanz der gebürtigen Steirerin (6. Super-G, 3. Super-Kombi, 4. Abfahrt) bei den Welttitelkämpfen verdient Anerkennung. “Keine Frage, das ist auch sehr erfreulich. Und sie wird auch im Riesenslalom gute Karten haben. Zuletzt in Cortina ist sie sehr gut gefahren, auch wenn sie dann wegen eines Sturzes nur Dritte geworden ist. Sie ist im engeren Favoritenkreis dabei”, weiß Mandl. Fischbacher, die Siebente in der von der US-Amerikanerin Lindsey Vonn dominierten Abfahrt wurde, hatte Pech mit der Sicht.
Götschl hingegen kam bei guten Bedingungen als 24. mit 4,01 Sekunden Rückstand ins Ziel und hätte sich am liebsten “in eine Höhle” verkrochen. Mandl zum tragischen WM-Abschied der Speed-Queen: “Da hat sie irgendwas probiert, vom Material her, von der Abstimmung. Da hat sicher mehr zusammengespielt. Zuletzt hatte sie ja gute Teilzeiten gehabt, auch wenn keine Resultate da waren. Sie weiß selbst, dass sie einen Fehler gemacht hat. Sie hat zu viel probiert. Denn dass sie technisch so verfällt, das kann ich mir fast nicht vorstellen”, ist er sich sicher, dass die verdienstvolle Läuferin das Skifahren nicht verlernt hat.
Wie vor zwei Jahren bei der WM in Aare haben auch in Val ‘Isere die Damen mit ihren Leistungen für die positiven Schlagzeilen in der ersten WM-Hälfte gesorgt, während bei den rot-weiß-roten Herren Krisenstimmung angesagt ist. “Sagen wir es so. Wir haben wie in Aare den Auftakt mit den Medaillen gemacht”, meinte Mandl zurückhaltend, und er wies auch darauf hin, dass bei den Herren nun die technischen Bewerbe kämen, in denen sie in diesem Winter schon viel gewonnen hätten.
“Klar haben sie auch Abfahrten gewonnen, aber sie haben doch viele Verletzte im Speedbereich. Und für diese extrem außerordentliche Strecke war es auch mit den Aufstellungen schwierig. Sie ist nicht vergleichbar mit irgendeiner anderen Strecke”, meinte Mandl. Und das treffe auch auf die Damen-Piste zu: “Unsere Damen waren sehr gut eingestellt, sie sind am Limit gefahren, haben alles probiert. Das hat sich auch bezahlt gemacht.”