Den “Wildwuchs der Pornografie” mit Skulpturen, Laufbildern und Installationen zu konfrontieren, die das sexuelle Begehren reflektieren, ist Ziel der Ausstellung “The Porn Identity. Expeditionen in die Dunkelzone”, die morgen, Donnerstag, Abend in der Kunsthalle Wien (halle 2) eröffnet. Der Transfer der “schamlosen Bilder in den kunstinstitutionellen Raum” soll pornotypische Zusammenhänge durchbrechen. Dennoch oder gerade deshalb erfordert die von Angela Stief und den Gastkuratoren Thomas Edlinger und Florian Waldvogel konzipierte Schau vom Besucher oft ein genaues Hinschauen, um die feinen Unterschiede zwischen kommerzieller Pornografie und Kunst zu entdecken.
“Porno, sagt man, ist das, womit wir uns nicht erwischen lassen wollen”, heißt es im Pressetext zur Ausstellung. Dem “erwischt werden” kommt man in “The Porn Identity” keinesfalls aus, im Hauptraum hängen dicht gedrängt rund zwei Dutzend Bildschirme mit explizitem Material von der Decke, heimlich wird es hier wohl zu keinem Zeitpunkt zugehen. Für die Kunsthalle Wien wurde die bereits in Rotterdam gezeigte Schau “Bodypoliticx” neu zusammengestellt. Kunsthalle-Direktor Gerald Matt will “gesellschaftliche Zustände auch medial hinterfragen”, wie er bei der heutigen Pressekonferenz sagte. Die mit Jugendverbot belegte Schau (Eintritt ab 18 Jahren) ist Teil des Frühjahrs-Schwerpunkts “Sex & Crime”, der mit “Fahrstuhl zum Schafott” ab 20. März fortgeführt wird. (APA)