Der junge Goethe (1749 1832) wuchs in einem evangelisch bestimmten Elternhaus auf, in dem es eine beachtliche theologische Bibliothek zu finden gab. Die frühe Leseerfahrung der heiligen Schrift blieb dem weltbekannten deutschen Dichter zeit seines Lebens ein prägender Bildungseindruck. So erlangte Johann Wolfgang von Goethe schon in frühen Jahren eine erstaunliche Bibelfestigkeit. Kein Wunder also, dass sich hunderte von Zitaten und Anspielungen aus dem Alten und Neuen Testament von der Kindheit bis ins hohe Alter in Goethes Lebenswerk wieder finden.
Wie aber vereinbart Goethe seine unverkennbare Sympathie für das Buch der Bücher mit der aufklärerischen Bibelkritik? Wie verhält sie sich zu seiner intensiven Wahrheitssuche, zu seinem Umgang mit den kritischen Theologen seiner Zeit? Und auf welche Weise übernimmt und transformiert Goethe biblische Elemente in seinen eignen dichterischen Gestaltungen? Antworten auf diese Fragen will Dr. Heike Spies, stv. Direktorin am Goethe-Museum in Düsseldorf, geben. Spies spricht über Goethes konfessionsübergreifende Religiosität, welche die Bibel mit der Lektüre des Buchs der Natur verbindet und so zu einem originellen wie weltoffenen Schöpfungsverständnis gelangt.
Der Eintritt zum Vortrag (Dienstag, 17. März, 17.00 Uhr) im Mehrzweckraum des Walserhauses in Hirschegg ist frei.
K.M.-Grabherr