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EU fordert "Halbierung" der Bayerischen Landesbank

Spekulationen um Verkauf der Hypo Alpe-Adria
Spekulationen um Verkauf der Hypo Alpe-Adria ©APA (Archiv/Eggenberger)
Die EU-Kommission fordert von der Bayerischen Landesbank (BayernLB) eine Reduzierung ihrer Bilanzsumme von rund 50 Prozent. Das berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer Donnerstag-Ausgabe.

Ein derart drastischer Einschnitt sei aber nur zu erreichen, wenn die Kärntner Hypo Group Alpe Adria verkauft werde, schreibt die Zeitung weiter. Die EU-Kommission soll von der BayernLB einen vorläufigen Restrukturierungsplan bis spätestens 18. April fordern. Zwei Monate später muss die endgültige Fassung vorliegen. Erst dann wird die Kommission darüber entscheiden, ob sie der Rettung der Landesbank durch Freistaat und Bund zustimmt. Der Freistaat Bayern hat seiner Landesbank zehn Milliarden Euro Kapital zugesagt, der Bund Milliardenhaftungen. Eine Halbierung der Bilanzsumme würde bedeuten, dass die BayernLB ein Volumen von mehr als 200 Milliarden Euro streichen müsste. Zum Vergleich: Die Bilanzsumme der Kärntner Hypo dürfte 2008 rund 44 Milliarden Euro ausmachen.

In der Münchner Konzernzentrale will derzeit niemand einen angedachten Verkauf der vor zwei Jahren erworbenen Kärntner Tochter bestätigen. Immerhin hat man samt den Kapitalerhöhungen bereits drei Milliarden Euro in die Akquisition gebuttert. Dass der Hypo drastische Einschnitte drohen, ist aber allein aus der Tatsache ersichtlich, dass ihr Vorstandschef Tilo Berlin am Dienstagabend das Handtuch geworfen hat. Er will offenbar die Sparpläne der Münchner nicht mittragen, die bis 2013 5.600 ihrer konzernweit knapp 19.000 Mitarbeiter abbauen will.

Wer Berlin, der die Bank mit 30. April verlässt, nachfolgen wird, steht noch nicht fest. Allgemein wird damit gerechnet, dass BayernLB-Vorstandschef Michael Kemmer einen Vertrauten nach Klagenfurt schicken wird. Ein möglicher Termin für die Bekanntgabe eines Nachfolgers ist der 23. April, an dem eine Aufsichtsratssitzung der Hypo stattfindet – unter dem Vorsitz von Kemmer.

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