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Karadzic-Prozess beginnt voraussichtlich im Juli

Der Prozess gegen den einstigen politische Führer der Serben in Bosnien, Radovan Karadzic, vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag dürfte Ende Juli beginnen, meldete die serbische Presseagentur Tanjug.

Der für den Fall Karadzic zuständige Richtersenat hat demnach die Anklage am Dienstag aufgefordert, ihm bis zum 18. Mai das endgültige Zeugenverzeichnis vorzulegen. Eine Vorverhandlung wurde für den 20. Juli angesetzt.

Der im vorigen Juli in Belgrad festgenommene Karadzic wurde wegen Völkermordes, Mitbeteiligung am Völkermord, der Ausrottung, wegen Morden, Vertreibungen, Geiselnahmen und anderer Verbrechen während des dreijährigen Bosnien-Krieges (1992-95) angeklagt. Der frühere Präsident der Republika Srpska legte unter US-Druck im Sommer 1996 alle seinen Ämter nieder. Kurz danach tauchte er unter. Seine Festnahme in Belgrad, wo er zuletzt unter dem Namen Dragan Dabic lebte und als Wunderheiler tätig war, kam für die Öffentlichkeit überraschend.

Vor dem UNO-Tribunal behauptete der Angeklagte bereits wiederholt, dass er vom einstigen US-Beauftragten für den Balkan, Richard Holbrooke, im Jahr 1996 die Zusicherung der Straffreiheit erhalten habe, wenn er, Karadzic, sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehe. Holbrooke hat diese Angaben bestritten.

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