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Milosevic-Banker in Amsterdam verhaftet

Ein ehemaliger Banker des Regimes von Slobodan Milosevic, dem in Serbien Millionenbetrug angelastet wird, ist am Wochenende in Amsterdam festgenommen worden.

Die serbische Justizministerin Snezana Malovic bestätigte am heutigen Mittwoch, dass sie den Auslieferungsantrag Belgrads für Jezdimir Vasiljevic (61) unterzeichnet habe. Dieser werde bis Wochenende den niederländischen Behörden zugestellt, präzisierte die Ministerin.

Tausende kleiner Sparer der in den frühen 90-er Jahren gegründeten Jugoskandik-Bank, die für extrem hohe Zinsen bekannt war und mit dem Segen des Regimes arbeitete, blieben 1993 ohne ihre Spareinlagen im Wert von insgesamt 95 Millionen Euro. Nach Angaben der Behörden soll Vasiljevic davon umgerechnet 29 Mio. Euro in die eigene Tasche gesteckt haben.

Der Pfeifenraucher mit Vorliebe für kitschige Möbel war Ende 1992 unter dem Slogan “Ein Mann der Veränderungen” auch um den jugoslawischen Präsidentenposten bemüht. Kurz nach der verlorenen Wahl verließ der Banker, dessen eigentlicher Beruf Schlosser sein soll, das Land. Seine Belgrader Anwälte behaupteten nachher, dass Vasiljevic vom Milosevic-Regime bedroht gewesen sei.

Der einstige Banker kehrte nach der politischen Wende in Serbien 2001 nach Belgrad zurück und kam sogleich ins Gefängnis. Den Prozessbeginn im Jahr 2004 konnte er jedoch in Freiheit abwarten. Nachdem er wiederholt nicht den Vorladungen des Gerichtes gefolgt war, wurde 2006 ein internationaler Haftbefehl für den Angeklagten ausgestellt.

In Amsterdam hatte Vasiljevic kürzlich unter einem falschen Namen und angeblich auch mit einem gefälschten Pass Asyl beantragt. Die Polizei entdeckte gemäß Medienberichten seine wahre Identität aufgrund von Fingerabdrücken.

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