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Hyperinflation: Simbabwe legt Währung auf Eis

Simbabwe Dollar hat vorerst ausgedient
Simbabwe Dollar hat vorerst ausgedient ©APA (epa)
Simbabwe legt angesichts einer Hyperinflation von mehr als 230 Millionen Prozent einem Medienbericht zufolge seine eigene Währung auf Eis. Der Simbabwe Dollar werde mindestens für ein Jahr abgeschafft, meldete die staatlich-kontrollierte "Sunday Mail". Erst wenn die Industrieproduktion wieder anspringe, könne über eine Wiedereinführung nachgedacht werden.

Derzeit gebe es nichts, was die Währung stütze, zitierte die Zeitung Wirtschafts- und Entwicklungsminister Elton Mangoma. Die Regierung hatte bereits im Jänner mehrere ausländische Währungen als Zahlungsmittel zugelassen in der Hoffnung, so die galoppierende Inflation zumindest zu bremsen. Darunter sind der Euro, der US-Dollar und der südafrikanische Rand.

Kritiker werfen Präsident Mugabe vor, durch politische Fehlentscheidungen wie die Enteignung weißer Farmer in erster Linie für den wirtschaftlichen Niedergang Simbabwes verantwortlich zu sein. Dagegen beschuldigt der 85-jährige Mugabe, der seit bald drei Jahrzehnten an der Macht ist, Gegner seiner nationalistisch ausgerichteten Politik, die Wirtschaft gezielt sabotiert zu haben.

Die Lage in dem verarmten Land, das einst als Kornkammer Afrikas galt, ist prekär: So liegt die Arbeitslosigkeit inzwischen bei über 90 Prozent. Es fehlt an ausländischen Devisen. Hinzu kommt eine Cholera-Epidemie.

Der Staat ist auf internationale Hilfe angewiesen, doch potenzielle westliche Geberstaaten halten sich zurück. Sie fordern von der erst kürzlich nach langem Tauziehen zustande gekommenen Einheitsregierung von Mugabe und dem bisherigen Oppositionsführer Tsvangirai Fortschritte bei politischen und wirtschaftlichen Reformen.

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