Dies meldete die staatliche Presseagentur Tanjug am Dienstag. Er warf den kosovarischen Behörden vor, Bücher herauszugeben, in denen “sinnlose Thesen” vorgetragen würden, wonach das “serbische mittelalterliche orthodoxe Kulturerbe in der Tat das Erbe der kosovarischen Albaner” sei.
“Die internationale Staatengemeinschaft und namentlich die UNESCO dürfen sich nicht passiv verhalten”, verlangte der Minister, der von einer “einzigartigen ethnischen Säuberung” sprach, bei einem UNESCO-Treffen am heutigen Dienstag in Paris. Der Schutz des bedrohten Kulturerbes im Kosovo sei die Priorität Serbiens, betonte Jeremic.
Nach Angaben von Jeremic wurden im Kosovo in den letzten zehn Jahren seit dem Krieg mehr als 150 serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster zerstört. Diese Zahl erfasst auch jene 35 Kirchen und Klöster, die im Laufe der ethnisch motivierten Gewalt im März 2004 in Brand gesetzt wurden. Die Reparatur dieser Kirchen läuft unter der Schirmherrschaft der UNESCO, die kürzlich auch 5,5 Millionen Dollar (4,24 Mio. Euro) dafür bereitstellte.
Der zu rund 90 Prozent von Albanern bewohnte Kosovo rief im Februar des Vorjahres die Unabhängigkeit von Serbien aus. In seiner Verfassung bekennt sich der Kosovo auf Basis des – von Belgrad abgelehnten – Unabhängigkeits-Fahrplanes von UNO-Vermittler Martti Ahtisaari zur “Multiethnizität” und zu umfassenden Minderheitenrechten. In der Verfassung wird u.a. festgehalten, dass die Republik als “besondere Verpflichtung” hat, sämtliche Einrichtungen, die für die Volksgruppen von kultureller und religiöser Bedeutung sind, zu schützen und zu erhalten. Viele Serben – und vor allem die serbisch-orthodoxe Kirche – betrachten den Kosovo als die Wiege ihrer Nation und Kultur.