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Studentenstreik in Kroatien geht weiter

Der Studenten-Streik in mehreren kroatischen Städten geht weiter, nachdem die Rektorenkonferenz gemeinsam mit dem Wissenschaftsminister Dragan Primorac bei einer außerordentlichen Sitzung am Dienstag eine langsame Reform vorgeschlagen hat.

Die
Rektoren haben zudem den weiteren regelmäßigen Unterricht an den
Fakultäten gefordert, berichten kroatische Zeitungen am Mittwoch.
Vorgeschlagen wurde eine teilweise Abschaffung der Studiengebühren ab
dem Studienjahr 2010/2011. Die Studenten hingegen fordern weiterhin,
dass die Studiengebühren sofort abgeschafft worden.

Trotz der Forderung der Rektoren nach weiterem Unterricht gibt es
an immer mehr Universitäten in verschiedenen Städten Proteste. Die
Unabhängige Initiative für kostenfreien Hochschulunterricht hatte am
Montag mit dem Studentenprotest an der Philosophischen Fakultät in
Zagreb begonnen. Etwa 300 Studenten legten den Unterricht lahm.
Momentan sind die Lehrveranstaltunge an mindestens 20 Fakultäten in
acht kroatischen Städten blockiert.

Die Studiengebühren in Kroatien betragen zwischen 550 und 1.250
Euro pro Studienjahr. Der durchschnittliche Monatslohn belief sich im
Dezember auf umgerechnet 717 Euro. Laut dem Institut für
Gemeinschaftliche Forschungen zahlen etwa 55 Prozent der Studenten in
Kroatien für den Unterricht. Ein Kind, dessen Eltern weniger als
2.000 Kuna (271 Euro) verdienen, hat demnach dreimal geringere
Chancen, ein Studium zu absolvieren, als ein Kind, dessen Eltern mehr
als 10.000 Kuna verdienen.

An der Universität in Zagreb kommen nur sechs Prozent von 642
Studenten, die an einer einschlägigen Studie des Forschungsinstituts
teilnahmen, aus ärmeren Familien. In 91 Prozent der Fälle finanzieren
die Eltern das Universitätsstudium ihrer Kinder. Wird nicht am
Heimatort studiert, fallen neben den Gebühren noch zusätzlich Kosten
etwa für Fahrt oder Wohnen an.

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