Damit hat die Lufthansa ihr Ziel, per 11. Mai mindestens 75 Prozent der AUA-Aktien zu halten, klar erreicht und eine ihrer Bedingungen vor der AUA-Übernahme erfüllt. Bevor der Deal perfekt wird, sind aber noch weitere Bedingungen zu erfüllen, vor allem die Zustimmung der EU zur 500-Mio-Euro Finanzspritze der ÖIAG an die AUA und die kartellrechtliche Zustimmung der EU-Wettbewerbsbehörde zu dem Deal.
Alle andere AUA-Aktionäre haben nun noch drei Monate Zeit, ihre Aktien der Lufthansa um 4,49 Euro anzudienen, die Lufthansa muss sie zu diesem Preis ankaufen. Ein Jahr lang darf Lufthansa maximal 4,49 Euro für AUA-Aktien zahlen.
Die genaue Annahmequote wird die Lufthansa voraussichtlich erst am Donnerstag bekanntgeben. Mehr als 85 Prozent habe sie aber jetzt schon ohne die von der AUA selber gehaltenen Aktien erreicht – die AUA hält rund drei Prozent. Mitberücksichtigt sind hingegen die 41,56 Prozent, die die Lufthansa von der ÖIAG übernommen hat sowie die Anteilsscheine des Syndikats der Österreichischen Kernaktionäre, bestehend aus den Gesellschaften LVBG Luftverkehrsbeteiligungs GmbH, Raiffeisen-Invest-Gesellschaft mbH und Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group.
Alle Aktionäre, die das Kaufangebot bis zum 11. Mai angenommen haben, erhalten den Angebotspreis von 4,49 je Aktie spätestens zehn Börsentage nach Eintritt der aufschiebenden Bedingungen ausbezahlt, verspricht die Lufthansa. Für alle anderen AUA-Aktionäre verlängert sich die Annahmefrist, wie gesetzlich vorgesehen, mit dem Tag der offiziellen Bekanntmachung der Annahmequote des Angebotes in der Wiener Zeitung – voraussichtlich der 14. Mai 2009 – um drei Monate.
Abgesehen von der kartellrechtlichen Zustimmung der EU-Kommission und der Genehmigung des 500-Mio.-Euro-Zuschusses der ÖIAG müssen auch die Kartellbehörden der USA, Kanadas, der Türkei, Israels, Albaniens, Bosniens, Serbiens und der Ukraine bis zum 31. Juli 2009 den Deal akzeptieren.