Deutscher Buchhandel kürt Friedenspreissträger

Mit der Auszeichnung wird eine Persönlichkeit aus dem In- oder Ausland geehrt, die vor allem in den Bereichen Literatur und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen. Im vergangenen Jahr war erstmals ein bildender Künstler ausgezeichnet worden, der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer, im Jahr zuvor der jüdische Historiker Saul Friedländer.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören außerdem der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk (2005), Jürgen Habermas (2001), Martin Walser (1998), Vaclav Havel (1989), Siegfried Lenz (1988), Astrid Lindgren (1978), Hermann Hesse (1955) und Albert Schweitzer (1951).
Die Preisträger werden von einem Stiftungsrat mit einfacher Mehrheit gewählt. Der Rat setzt sich aus Mitgliedern des Börsenvereins sowie Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft zusammen. Um Preisträger gab es wiederholt Auseinandersetzungen. So war 1995 das Votum für die Orientalistin Annemarie Schimmel umstritten, der Kritiker mangelnde Distanz zu fundamentalistischen Positionen des Islams vorwarfen.
Eine Kontroverse löste auch Günter Grass aus, als er 1997 in seiner Laudatio auf den türkischen Preisträger Yasar Kemal die deutsche Kurdenpolitik kritisierte. 1998 entbrannte nach der Rede des Preisträgers Martin Walser eine monatelange Diskussion über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in Deutschland.