Analysten hatten mit einem noch stärkeren Einbruch des Bruttoinlandsprodukts gerechnet und zeigten sich daher erleichtert: “Es ist gut, dass wir eine Art Stabilisierung erkennen können, weil das Minus nicht bei 22 bis 25 Prozent lag”, sagte Andris Vilks von der schwedischen SEB-Bank. Die Finanzkrise hatte den jahrelang stürmischen Boom in Lettland zu einem jähen Ende gebracht. Das Land musste mit einem Notkredit des Internationalen Währungsfonds und der EU gerettet werden.
Auch Litauen leidet unter der Krise, wenngleich nicht so stark wie der Nachbarstaat. Das drückt auf die Preise: Im Juli sanken die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent und damit das vierte Mal in Folge auf Monatssicht. Die Jahresteuerung lag bei 3,0 Prozent, wie das Statistikamt mitteilte. Experten hatten nicht mit einem derart schnellen Rückgang gerechnet. Grund für die niedrigere Inflation sei die Korrektur der Wirtschaft, die sich in dem jahrelangen Boom überhitzt habe, sagte Annika Lindblad von Nordea Markets.