Erst am gestrigen Montag war rund zehnköpfige Truppe in den frühen Morgenstunden von einer Baufläche an der Adresse Baumgasse 131 auf einen Teil der Aspang-Gründe umgezogen. Die Eigentümerin des Areals, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), hatte daraufhin angekündigt, das Vorgehen der Wagenplätzler nicht zu dulden. Schließlich setzte die BIG den Belagerern eine Frist, wonach diese bis Dienstag, 16.00 Uhr, ihre Zelte – oder besser: ihre zu Wohn- und Schlafräumen umgebauten Lkw und Kleinbusse – wieder abbauen müssen.
“Wir sind gerade am Zusammenpacken”, beschrieb Alex am Dienstagnachmittag die aktuelle Situation. Die Parkplatzvariante werde zumindest für die kommenden Tage als Zwischenlösung dienen – auch für Dinge wie Wäschewaschen oder das Aufladen von Laptop-Akkus mittels Stromgeneratoren, wofür in den vergangenen Tagen aufgrund der ständigen Wanderschaft keine Zeit geblieben sei.
Pläne für einen eventuellen längerfristigen Standort gibt es laut Alex momentan nicht. Die Gruppe wünscht sich jedenfalls weitere Angebote der Stadt. Deren Vorschlag, ein Grundstück in der Donaustadt für jährlich knapp 22.000 Euro zur Verfügung zu stellen, war von den Freiluft-Bewohnern vor wenigen Wochen abgelehnt worden. Infrage komme neben einer Zwischennutzung auf brachliegenden Flächen auch ein etwaiger Kauf eines Grundstücks, so Alex. Das hänge jedoch vom jeweiligen Areal und dessen Besitzer ab.
Den Wiener Freunden des alternativen Wohnens läuft jedenfalls zusehends die Zeit davon: “Es wird langsam knapp”, verwies Alex auf die immer näher rückenden Wintermonate. Einstweilen übt sich die Camperin noch in Zweckoptimismus: “Kein Wagenplatz ist auch keine Lösung.”