De Larrocha hatte mit bedeutenden Orchestern in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien zusammengearbeitet und Konzerte in Ländern in aller Welt gegeben. Ihr Repertoire umfasste klassische Werke vor allem von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann sowie Klavierwerke spanischer Komponisten wie Isaac Albéniz. Das erste öffentliche Konzert hatte sie als Sechsjährige bei der Weltausstellung in Barcelona gegeben. Mit elf Jahren trat sie mit dem Madrider Symphonie-Orchester auf.
Im Alter von 17 Jahren ging sie erstmals in Spanien auf Tournee, sieben Jahre später ließ sie ihre erste Europa-Tournee folgen. In den 60er Jahren gab sie bis zu 120 Konzerte pro Jahr, teils als Solistin und teils mit Orchester-Begleitung. “Wenn sie vor einem großen Konzert die Bühne betrat, wirkte sie unsicher wie ein Mädchen, das sich verlaufen hat”, schrieb die Zeitung “El País”. “Aber sobald sie anfing zu spielen, wurde sie zu einer Künstlerin von einer außerordentlichen Reife. Sie machte keinerlei Konzessionen an das Publikum und verzichtete auf gekünstelte Gesten und Show-Effekte.”
Im Jahr 1968 drohte ihrer Karriere ein abruptes Ende, als sie sich einen Finger in einer Taxi-Tür einklemmte. Sie konnte die Verletzung jedoch ausheilen und weiter Konzerte geben. Mit 80 Jahren ging sie auf eine Abschiedstournee, hatte aber auch danach noch eine Reihe von Auftritten.