Leibovitz präsentiert in Wien persönliche Bilder
Entstanden ist die Ausstellung “aus der Trauer nach dem Tod von Susan Sontag”, sagte die 60-jährige Fotografin bei einem Pressetermin. Die US-Schriftstellerin Susan Sontag, zu der Leibovitz eine intensive Beziehung hatte, starb 2004, der Vater der Fotografin ist wenige Wochen später verstorben. “Es ist alles auf einmal passiert”, sagt die Fotografin.
Leibovitz zog sich in eine Scheune am Land zurück, um alte Filmrollen durchzusehen. “Und die begannen, eine Geschichte zu erzählen. Nicht meine persönliche Geschichte, sondern die Geschichte von allen.” Die daraus entstandene Schau, die das Brooklyn Museum (New York) organisiert hat, “reißt den Zaun nieder” zwischen den beiden Aspekten – privat und professionell – ihrer Fotografie, schildert Leibovitz.
“Ich habe mich gefragt: passen die privaten und die professionellen Fotos eigentlich zusammen”, erzählt Leibovitz, die zuletzt wegen ihrer finanziellen Schwierigkeiten (sie muss einen Kredit in Höhe von 24 Mio. Dollar begleichen und war nahe am Bankrott) in den Medien war, über ihre Beweggründe. Und sie kam zu folgendem Schluss: “Was für eine dumme Frage! Die gehören nicht zusammen, die sind eines.”
Der Gang durch die Ausstellung wird zum Mix zwischen dem Wiedererkennen von Stars in ikonischen, großformatigen Aufnahmen: Brad Pitt, Patti Smith, Mick Jagger, Nicole Kidman, Kate Moss, Demie Moore. Und dem Eintauchen in Leibovitz’ hochpersönliche Lebenswelt, klein, intim und nah: Neben der kranken Susan Sontag ist Leibovitz’ Mutter in einer der Lieblingsaufnahmen der Fotografin zu sehen, ebenso auch Bilder der Fotografin selbst – schwanger, dann mit ihren Kindern.